HARMONIE PUR
wie das Display des SA-10 Album und Titel von SACDs automatisch anzeigt. Wer den Vergleich zum CD- Layer hören will, kann mit einem Tastendruck auf der Fernbedienung die Layer wechseln, außerdem lässt sich auch der MultikanalMix auswählen, der allerdings bei einem Stereoverstärker wenig Sinn ergibt. Fast jeder Tastendruck wurde von dezentem Relaisklicken begleitet, ein Anzeichen, dass die interne Signalführung komplett diskret aufgebaut ist. Clever: Der USBPort ist am Mac/ PC immer sichtbar, auch, wenn man gerade eine andere Quelle abspielt. Der Wechsel auf einen USB-Zuspieler gelingt dadurch schneller. Die Kette klang im Hörtest an unseren Referenzboxen von Bowers & Wilkins wunderbar ausgewogen, mit einem leichten Hang zum warmen Klangbild, fast röhrenartig. Besonders digital „hart“gemischte SACDs wie beispielsweise dem Klassiker „Brothers In Arms“von Dire Straits tat das richtig gut. Die Solotrompete im Intro zum Song „Your Latest Trick“haben wir bislang nur selten so wohlig warm und dennoch extrem coloriert wahrgenommen. Wir legten etwas Moderneres, Akustisches ein: Die AUDIO- CD mit Friend N Fellow (Heft- CD auf AUDIO 7/17) bot sich hier an. Und die Marantz- Kombi reproduzierte Constanze Friends markante Stimme mit einer perfekten Tiefe und genau dem gewissen Schmelz, den ihre Stimme ausmacht. Das gelang sowohl bei den Studioaufnahmen auf der CD als auch bei den Live- Mitschnitten vom AUDIO- Konzert, die etwas offnener gemischt sind und das Live- Feeling des Konzertsaals authentisch rüberbrachten. Wo wir schon einmal bei Frauenstimmen waren: Die britische Akustikformation Beatrix Players räumt mit ihrem Debütalbum „Magnified“gerade jede Menge Preise ab. Der Song „Lady Of The Lake“schwebte im Hörtest fast greifbar durch den Raum. Der mehrstimmige Chorus brachte Gänsehautgarantie. Rock, Pop und akustische Musik konnte die Kombi also, aber jetzt wurde es richtig laut: Progressive Metal vom Feinsten. Lazuli, die Progger aus Frankreich mit ihrem ungewöhnlichen getragenen und schwebenden Sound verlangten der Marantz- Kombi alles ab – und sie lieferte! Die Drums am Ende des sehr dynamischen Songs „Le Temps est a la Rage“krachten so druckvoll aus den B&W- Boxen, dass es uns fast vom Sofa gehauen hätte. Man spürte die unbändige Kraft des Verstärkers, nichts schien ihn aus seiner majestätischen Fassung zu bringen. Ein echter König eben!