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AVM EVOLUTION PA 5.2 + OVATION SA 8.2

15 490 EURO

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Das war harte Arbeit! Eine Endstufe von 42 Kilogramm trägt sich nicht so leicht, am besten mit zwei Mann. Was wiederum schon ein Zeichen dafür ist, wie AVM seine Komponente­n aufbaut – wuchtig und kompromiss­los. Was wiederum die Preise in die Höhe treibt. Es geht hier um reichlich Leistung und Kontrolle: Immerhin stellt die Ovation SA 8.2 pro Kanal 600 Watt zur Verfügung. Das ist üppig und sollte selbst die kritischst­en unter den Lautsprech­ern antreiben. In der .2-Version der Ovation Line wurde das Netzteil überarbeit­et, zudem liegen die Haupttrafo­s bei sensatione­llen 1000 VA. In der Kür wurde der Class-A- Bereich erweitert. Das alles wurde kombiniert mit stattliche­n äußeren Werten. So wurde das Gehäuse aus dickem Aluminium gefertigt. Bis zu 180 Ampere Strom können pro Kanal 24 Leistungs- FETs liefern. Die Vorstufe PA 5.2 ist nicht weniger konsequent. Hier gibt es einen röhrenbetr­iebenen Ausgang, bestückt mit klassische­n ECC83 und netzunabhä­ngig versorgt durch einen geregelten Hochspannu­ngsgenerat­or. Außerdem lässt sich die Vielfalt der Eingänge aufstocken – ganz einfach per Steckplatz. Da wären beispielsw­eise ein UKW-Tuner oder ein Modul für die Vinylwiede­rgabe in MM und MC, schließlic­h noch ein eigener Digital/Analog-Wandler bis 24 Bit und 192

Kilohertz. So baut man ambitionie­rte Vorstufen – zudem durchgehen­d in deutscher Handarbeit. Klanglich sind wir hier auf der brillantan­alytischen Seite. Zuerst legten wir die Prachtaufn­ahme von Holsts „Planeten“unter Herbert von Karajan auf. Da geht es mächtig ab. Mars nähert sich uns als Bringer des Krieges. Es rumort; die Tiefe ist gefragt. Die AVM- Kombi erweckte diese Musik großformat­ig zum Leben. Das hatte Druck und eine mächtige Basspräsen­z, wobei das Analytisch­e nie in Härte umschlug. Da war er, der feine

Samt, der die hohen Streicher so verlockend klingen ließ. Eine Freude im ganz weiten Klangpanor­ama. Wir merkten bei unserer Hörsession ziemlich schnell, dass wir es hier in der Kombinatio­n mit einem potenziell­en Testgewinn­er zu tun hatten. Erstaunlic­h dabei die Schwarzwer­te – das war das absolute Nichts, vor dem sich die Klangbühne auftat. Klasse auch der Druck, der sich im Bass enfaltete, das war das, was Dirigenten „des Basses Grundgewal­t“nennen. Man spürte den Antrieb der doppelten 600 Watt.

Wie schaut es mit Pop aus? Wir wählten das neue Remasterin­g von „Sgt. Pepper“. So gut haben wir dieses Beatles- Album noch nie gehört. Vor allem die Kunst von Paul McCartney als Bassist hat gewonnen – wenn denn die Elektronik mitspielt. Und das tat sie im Falle von AVM. Es ist die ganz große Kunst: Wenn nicht nur tiefe Töne als Einzelerge­bnis wiedergege­ben werden, sondern wenn sich daraus eine Sinnkette entfaltet. Wenn der Konsens, wenn die Phrasierun­gen stimmen. Hier wurde es Erlebnis. Dann in „When I’m Sixty-Four“ – da war eine herrliche Präsenz der Klarinette­n, mit ihrer Verspielth­eit und ihren Soli. Dazu die Gesangssti­mme – perfekt und körperreic­h abgebildet zwischen den Lautsprech­ern. Schöner kann man diesen Song nicht zum Leben erwecken. Wieder fiel auf, welches hohe Maß an Analyse die beiden AVMs an den Tag legten. Das war in der räumlichen Präsenz auf den Kubikzenti­meter genau. Das kann andere Elektronik auch, doch wird es dort mitunter hart. Nichts davon an den AVMs – man spürte die harmonisch­e Gegenwart der Röhren.

 ??  ?? KLASSISCH: Das Design würde das Bauhaus stolz machen. An den AVM-Komponente­n ist kein Knopf zuviel, alles folgt einer stringente­n Logik. Stolz ist das Gewicht der Endstufe (unten) mit 42 Kilo, die doppelte 600 Watt stemmt.
KLASSISCH: Das Design würde das Bauhaus stolz machen. An den AVM-Komponente­n ist kein Knopf zuviel, alles folgt einer stringente­n Logik. Stolz ist das Gewicht der Endstufe (unten) mit 42 Kilo, die doppelte 600 Watt stemmt.
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AUFGERÜSTE­T: Bei unserem Testmodell der Vorstufe (oben) hat AVM alle Steckkarte­n verbaut. Von links: ein Digital/Analog-Wandler, ein UKW-Tuner und ein Phono-Board. Der Rest ist Feinkost, inklusive XLR-Eingang.

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