GRIFF ZUM SCHWERT
Excalibur hieß das sagenhafte Schwert des mythischen König Artus. TAD ließ sich im fernen Osten Tonabnehmer gleichen Namens schmieden. Wie trefflich schlagen die Waffen?
Nur einer konnte es aus dem Fels ziehen: der Erwählte. So lieben wir die Legende um das Schwert Excalibur und seinen Meister König Artus, der dank der Wunderwaffe gewaltig an Kampfkraft zulegte. Im Kampf um Marktanteile und Testlorbeer zückt jetzt der TAD Audiovertrieb auch Excalibur, genauer gesagt gleich drei. Black, Blue und Green heißen die Tonabnehmer der Excalibur- Familie, die sich edler Abstammung rühmen darf. Ein japanischer Meisterbetrieb (ehrfürchtig verschweigt TAD seinen Namen) baut die elektrodynamischen Generatoren, die hier mit feststehenden Magneten und bewegten Spulen (Moving Coil) Spannung erzeugen. Das Element der Bewegung tragen Nadelträger aus Aluminium hinein, an deren Ende beim Blue und Green elliptisch geformte Diamanten sitzen. Im Falle des Black, das wir hier ein wenig intensiver schwingen wollen, wird der Edelstein nach der dereinst von JVC für Quadro- Schallplatten entwickelten Shibata- Geometrie in seine hyperbolische Form geschliffen. Der deutsche Ingenieur Helmut Thiele, dem die Analogwelt manch trefflichen Tonarm verdankt, gab den Abtastern schließlich ihre leichte Kunststoffbehausung. Formgebung und Materialauswahl sollen jede Neigung zum Resonieren unterbinden, zudem trägt der Kunststoff zu einem angenehm niedrigen Systemgewicht bei. Ausbalancieren lassen sich die meisten Tonarme so ohne zweites, zusätzliches Gegengewicht. Die Farbe entspricht jeweils dem Typennamen. Auf der Front prangt der senkrechte Schriftzug mit dem im Familiennamen integrierten Schwertsymbol. Der Einbau ins analoge Arsenal funktioniert dank in den Korpus eingelassener Schraubgewinde problemlos. Bei der Justage helfen die gerade ausgeführten Kanten, der praktische Nadelschutz verdient besonderes Lob. Mehr als wacker schlug sich das Excalibur Black, als es zum Hörtest-Turnier antrat. Mit ritterlicher Noblesse mied es vorlautes Kampfgeschrei, sondern ließ im Gegenteil die Gesänge edler Damen im vollen Glanze blühen. Mal technisch statt minnelyrisch ausgedrückt: Das System erwies sich als vorbildlich neutral abgestimmt. Trotz sehr prägnanter Präsenz wirkten Männer- wie Frauenstimmen nie zu vordergründig, gepresst oder kreischig, nie zu füllig oder zu dünn. Die dynamischen Reserven reichten auch für großbesetzte Orchester oder knackigen Pop. Der 45er- Umschnitt des ersten Rickie-Lee- Jones- Albums kam mit explosiver Wucht, mitreißendem Drive und tadelloser Präzision. Dass teurere Pickups noch souveräner auch feinste Details in großzügigeren Räumen enthüllten, schmälert die Vorstellung des Excalibur Black überhaupt nicht. Für sein Geld schlägt dieses Schwert sich nicht nur trefflich, sondern überragend.