Kompakt & gut
Guter Klang muss nicht groß und teuer sein: Sieben starke Kompaktlautsprecher mit klangvollen Namen geben sich in unserem Test die Ehre
Wir sind stets vorsichtig mit Superlativen, doch diesmal konnten wir nicht an uns halten. Auf den folgenden Seiten haben wir die besten Kompaktboxen ihrer Preisklassen versammelt – und sie sind kein Vergleich zu den Vorgängern. Die technische Entwicklung ist mit Siebenmeilenstiefeln vorangeschritten. Früher gab es Papier- oder Kunststoffmembranen, nun wird mit geheimen Metall- Legierungen und Supergeflechten experimentiert. Mehr High-Tech gab es noch nie. Canton und Bowers & Wilkins beispielsweise hebeln die bekannten Spielregeln aus. Sie verbinden Aluminiumoxid im Mix mit Wolfram oder setzen auf ein höchst seltenes Aramid- Geflecht. Ist das bereits das, was man Materialschlacht nennen müsste? Nein, denn dann wäre nur der eigenwillige Selbstnutz Zweck der Sache. Doch alle Membranen in diesem Test dienen einem höherem Zweck – dem eigentlichen Zweck: dem Klang. Wie waren verblüfft, welche Klangkulissen sich aus den Kompakten zaubern ließen. Gerade die ganz Kleinen drehten mächtig auf. Etwa die Principia von Sonus Faber; sonst wussten wir, dass massive Geldmittel nötig waren, um bei Sonus Faber in den Klanghimmel aufzusteigen. Nun das mittlere Wunder: Die Italiener wünschen sich von uns nur 500 Euro, um in die High- End- Klasse vorzustoßen. Der Klanggewinn ist immens: Der kleine Lautsprecher vereint Drive mit dem ganz großen Klangbild. Nicht weniger ambitioniert ging Dynaudio zu Werke. Früher waren die Dänen berühmt für ihre superben Edelwandler; jetzt fallen hier die Preise. Auch Dynaudio liefert ein wahres Klangwunder für überschaubares Geld. Wer in der ersten Liga mitspielen will, wird am besten von Bowers & Wilkins bedient. Die Briten haben mit der 705 S2 das Beste aus der weit teureren 800erSerie in den erschwinglichen Bereich sacken lassen. Uns freut’s, so wie wohl alle anderen Musikbegeisterten.