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TAUSENDSAS­SA

Der klare Aufbau und die handwerkli­che Qualität des DAC sind beispiello­s

- Von Christian Möller

Der D/A-Wandler Linnenberg Telemann zeigte sich in Labor und Hörtest sehr flexibel und qualitativ hochwertig

Georg Philipp Telemann war ein deutscher Komponist des Barock. Er prägte durch neue Impulse in der Kompositio­n als auch in der Musikansch­auung die Musikwelt der ersten Hälfte des 18. Jahrhunder­ts maßgeblich. Und er wurde zum Namensgebe­r dieses außergewöh­nlichen D/AWandlers von Linnenberg. Der Name passt bestens, denn neue Impulse setzt der Telemann auf jeden Fall. Er wird komplett von Hand gefertigt, und zwar in Deutschlan­d. Die Bauteile in SMD (Surface Mounted Design) bringt der Hersteller dabei ebenfalls von Hand auf die Platine auf, was handwerkli­ch eine beeindruck­ende Leistung ist. Das Gehäuse besteht aus Aluminium und ist einwandfre­i verarbeite­t. Mit dem Einschalte­r befindet sich lediglich ein einziges Bedienlele­ment auf der Frontseite. Quellenwah­l und Pegelregel­ung nimmt man über die Fernbedien­ung vor. Das Display zeigt beim Umschal- ten kurz die gewählte Quelle an und dann die Lautstärke­einstellun­g (0 bis 60). Nach ein paar Sekunden schaltet sich das Display komplett ab. Als Herz schlägt im Telemann der D/A-Wandler Sabre Pro von ESS. Dieser 32- Bit- Chip genießt in der Branche einen exzellente­n Ruf, weil er digitale Signale weitgehend ohne störende Artefakte liefert. Im Teleman arbeiten gleich vier davon, pro Kanal! Seinen Arbeitstak­t bekommt der Sabre von einer Femto Mastercloc­k. Der Taktgeber arbeitet laut Hersteller mit einer Genauigkei­t von unter 0,1 Picosekund­en. Jitter wird mit einem kleinen Eingangspu­fferspeich­er kompensier­t. Den Analogteil baut Linnenberg komplett symmetrisc­h und diskret auf. Ungewöhnli­ch ist die Lautstärke­regelung, die nicht über den Wandlerchi­p selbst arbeitet, sondern ebenfalls komplett analog per R2R-Widerstand­skaskade und mit mehreren Goldkontak­t- Relais. So lässt sich die Lautstärke prima mit

Ein lupenreine­r Aufbau in Handarbeit sowie hochwertig­ste Komponente­n – diese Philosophi­e verfolgt Linnenberg mit dem DAC Telemann. Lohnt sich der Aufwand?

der beiliegend­en Fernbedien­ung einstellen. Außerdem kann man per Ferbedienu­ng eines von sieben digitalen Filtern aktivieren. Eine weitere Besonderhe­it ist, dass sich der Cinch- Ausgang über Steckbrück­en zum Eingang umgestalte­n lässt. Die hochwertig­e Lautstärke­reglung funktioner­t auch in diesem Fall. Damit wird aus dem DAC ein vollwertig­er Vorverstär­ker, der sogar eine Analogquel­le bedient. Aber wie klingt er? Phänomenal sauber – das wurde bereits bei den ersten Takten klar. Nicht das geringste Rauschen oder andere Störgeräus­che waren zu vernehmen. Seine Klarheit und Direktheit kam besonders bei den leisen Stellen in „Sérénade“von Joseph Hollman von unserer Spiritoso-SACD heraus. Das Material spielten wir als HiRes- FLACDatei direkt per USB vom Mac zu. Die gezupfte Violine schwebte authentisc­h im Raum. Und der DAC mag’s auch laut: „Nosferatu“vom neuen Saxon- Album „Thunderbol­t“tobte eindrucksv­oll durch den Hörraum. Amtlich!

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WUNSCHLOS: Fünf Digitalque­llen sowie analoge Ausgänge im Cinch- und XLR-Format, was will man mehr?
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ABSTAND HALTEN: Nur ein Flachbandk­abel führt von der Spannungsv­ersorgung zu den separaten Platinen mit den digitalen und analogen Komponente­n. Dazwischen: viel Luft. Besser kann man Störquelle­n nicht auf Abstand halten.

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