TAUSENDSASSA
Der klare Aufbau und die handwerkliche Qualität des DAC sind beispiellos
Der D/A-Wandler Linnenberg Telemann zeigte sich in Labor und Hörtest sehr flexibel und qualitativ hochwertig
Georg Philipp Telemann war ein deutscher Komponist des Barock. Er prägte durch neue Impulse in der Komposition als auch in der Musikanschauung die Musikwelt der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts maßgeblich. Und er wurde zum Namensgeber dieses außergewöhnlichen D/AWandlers von Linnenberg. Der Name passt bestens, denn neue Impulse setzt der Telemann auf jeden Fall. Er wird komplett von Hand gefertigt, und zwar in Deutschland. Die Bauteile in SMD (Surface Mounted Design) bringt der Hersteller dabei ebenfalls von Hand auf die Platine auf, was handwerklich eine beeindruckende Leistung ist. Das Gehäuse besteht aus Aluminium und ist einwandfrei verarbeitet. Mit dem Einschalter befindet sich lediglich ein einziges Bedienlelement auf der Frontseite. Quellenwahl und Pegelregelung nimmt man über die Fernbedienung vor. Das Display zeigt beim Umschal- ten kurz die gewählte Quelle an und dann die Lautstärkeeinstellung (0 bis 60). Nach ein paar Sekunden schaltet sich das Display komplett ab. Als Herz schlägt im Telemann der D/A-Wandler Sabre Pro von ESS. Dieser 32- Bit- Chip genießt in der Branche einen exzellenten Ruf, weil er digitale Signale weitgehend ohne störende Artefakte liefert. Im Teleman arbeiten gleich vier davon, pro Kanal! Seinen Arbeitstakt bekommt der Sabre von einer Femto Masterclock. Der Taktgeber arbeitet laut Hersteller mit einer Genauigkeit von unter 0,1 Picosekunden. Jitter wird mit einem kleinen Eingangspufferspeicher kompensiert. Den Analogteil baut Linnenberg komplett symmetrisch und diskret auf. Ungewöhnlich ist die Lautstärkeregelung, die nicht über den Wandlerchip selbst arbeitet, sondern ebenfalls komplett analog per R2R-Widerstandskaskade und mit mehreren Goldkontakt- Relais. So lässt sich die Lautstärke prima mit
Ein lupenreiner Aufbau in Handarbeit sowie hochwertigste Komponenten – diese Philosophie verfolgt Linnenberg mit dem DAC Telemann. Lohnt sich der Aufwand?
der beiliegenden Fernbedienung einstellen. Außerdem kann man per Ferbedienung eines von sieben digitalen Filtern aktivieren. Eine weitere Besonderheit ist, dass sich der Cinch- Ausgang über Steckbrücken zum Eingang umgestalten lässt. Die hochwertige Lautstärkereglung funktionert auch in diesem Fall. Damit wird aus dem DAC ein vollwertiger Vorverstärker, der sogar eine Analogquelle bedient. Aber wie klingt er? Phänomenal sauber – das wurde bereits bei den ersten Takten klar. Nicht das geringste Rauschen oder andere Störgeräusche waren zu vernehmen. Seine Klarheit und Direktheit kam besonders bei den leisen Stellen in „Sérénade“von Joseph Hollman von unserer Spiritoso-SACD heraus. Das Material spielten wir als HiRes- FLACDatei direkt per USB vom Mac zu. Die gezupfte Violine schwebte authentisch im Raum. Und der DAC mag’s auch laut: „Nosferatu“vom neuen Saxon- Album „Thunderbolt“tobte eindrucksvoll durch den Hörraum. Amtlich!