NEUER DRIVE
Es gibt sie noch, die kleinen, feinen Kabelhersteller, die vernünftige Preise aufrufen. Einer unserer neuen Favoriten: ViaBlue. Hier punkten feinstes Kupfer und tolle Verarbeitung
Beste Verarbeitung und hochfeines Kupfer sollen diese NF- und Boxenkabel zur Höchstleistung treiben. Wir machen die Probe aufs Exempel
Das Kabelgeschäft ist ein seltsames. Es ist schwierig, den Überblick zu behalten vor lauter Anbietern und Modellen. Die wirklich guten Kabel können mitunter rasant teuer werden; nicht immer nachvollziehbar werden Tausende Euro aufgerufen. Doch keine Kritik. Besser ist, man schaut sich um und sucht nach ehrenwerten Alternativen. Hier wäre eine: ViaBlue sitzt in Malsch und fertigt alles am Standort. Wir stoßen auf echtes Made in Germany – und wundern uns über die Preise, denn ViaBlue verlangt überraschend kleine Beträge. Dabei wird viel Aufwand betrieben. Zuerst experimentiert ein Team mit Materialien und Modellen, dann wird per CAD am Computer noch ein Feinschliff darüber gelegt. Die Rohstoffe sind fein, die Verarbeitung ist es ebenfalls. Dazu gibt es dann eine eigenwillige Philosophie: ViaBlue trennt die Aufgabenbereiche. So werden am Top- Lautsprecherkabel SC- 6 AIR Silver sechs Einzeladern verstrickt, die die drei Frequenzbereiche für Hoch-, Mittel- und Tiefton getrennt voneinander übertragen sollen. Über die Details dieser Technologie wird weitgehendes Stillschweigen vereinbart. Nur soviel: Als Leiter wird hochreines OFC- Kupfer benutzt. Das fertige Kabel besteht aus 36 Signalleitern mit 684 Einzellitzen. Die doppelten 3 Meter liegen bei 717 Euro – das ist äußerst human. Der Aufwand beim Cinchkabel NF- S6 AIR Silver Analogue ist kaum geringer: Hier werden die OFCKupferlitzen ebenfalls versilbert. Zudem gibt es eine sechsfache Abschirmung, unter anderem aus goldenen Folien. Auch hier ist man mit vertretbaren 265 Euro für den Meter dabei. Wo stehen wir klanglich? Wir haben die beiden Kabel ausgiebig getestet und schnell erkannt: Sie bringen neuen Drive ins Klangbild. Die beiden waren enorm schnell. Da zeichneten sich neue Informationen im Panorama ab, die wir vorher nicht einmal erahnt hatten. Alles gelang den beiden ViaBlues unangestrengt, es tauchte nicht wie bei so vielen anderen hochauflösenden Kabeln ein Stressfaktor auf. Finale Frage: Das Lautsprecherkabel oder das Cinch kaufen? Man würde ein Dreamteam auseinander reißen – deshalb: Beide müssen her.