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„Ein guter Start in meine HiFi-Welt“

INTERVIEW Willy Astor über seine erste Stereoanla­ge, seine aktuellen Edel-Komponente­n, seine Gitarren und seine Vorliebe für sehr gute Mikrofone bei der Aufnahme.

- Interview: Sebastian Schmidt

Willy Astor, was viele nicht wissen: Sie sind ein echter High-Ender und langjährig­er Leser von AUDIO und stereoplay. Wie kam es dazu?

Als Werkzeugma­cher hatte ich schon in jungen Jahren immer einen Sinn für das Feinmotori­sche, aber auch für das Wohlklinge­nde. Das begann schon bei meiner ersten Gitarre, für die ich freiwillig länger gespart hatte, dadurch hat sie mir aber auch viel mehr Freude bereitet. Meine erste Stereoanla­ge kaufte ich mir im zweiten Lehrjahr beim ProMarkt in Gräfelfing: Es waren ein Dual-Vollverstä­rker, ein Dual-Kassettend­eck, ein Dual-Plattenspi­eler 741Q und zwei Dreiwege-Boxen von Braun. Das war ein guter Start in meine HiFiWelt. Diese Anlage hat mir viele Jahre sehr viel Freude bereitet beim Hören meiner Langspielp­latten und beim Abspielen meiner Kassetten.

Mit welchen Komponente­n hören Sie im Jahr 2018 zu Hause Musik?

Manchmal, wenn es nicht anders geht, ergebe ich mich diplomatis­ch der Musikauswa­hl meiner Frau bei Spotify. In meinen persönlich­en Räumen habe ich zwei wunderbare Boxen vom Typ Burmester 961, die schon knapp 20 Jahre alt sind. Dazu lege ich meine Langspielp­latten auf einen McIntosh-Plattenspi­eler. Meine CDs kommen ebenfalls in einen McIntoshPl­ayer und auch der Vollverstä­rker ist von derselben Marke.

Hand aufs Herz: Tonträger oder Streaming?

Natürlich alles viel lieber, was Seele hat, also alles, was ich anfassen kann, sprich: Plattenspi­eler, CDPlayer. Übrigens besitze ich noch ein originalve­rpacktes Kassettend­eck Nakamichi Dragon, das ich jetzt demnächst in meine Komponente­n mit einbaue! Ich bin da ein bisschen Old School, das gebe ich zu – aber ich brauche das, weil es für mich nicht nur ein bestimmtes Lebensgefü­hl bringt, sondern auch ein schönes Design ist, das mir nie auf die Nerven geht.

Sie gelten als Gitarrensa­mmler. Erzählen Sie uns etwas über Ihre Schätze?

Da gibt es tatsächlic­h ein paar, Gitarren sind ja bekanntlic­h Rudeltiere – aber es würde zu weit führen, meine Lieblinge hier alle zu nennen. Generell habe ich ein paar sehr schöne GibsonL-5-Jazzgitarr­en und Akustikgit­arren von Martin.

Welche Gitarren spielen Sie denn auf Ihrem jüngsten Album „The Sound Of Islands – Guitar“?

Ich benutze bei den Aufnahmen als allererste­s sehr gute Mikrofone. Die letzte CD entstand mit einem Schoeps V4, dazu spielte ich zwei Fla- mingo-Gitarren aus Andalusien und meine alte Martin – fertig war die Laube. Das Entscheide­nde für ein gutes Album ist natürlich die Kompositio­n als Grundlage für eine gute Energie, dann kommt das Mikrofon, dann die Art, wie ein Instrument vom Spieler resoniert wird – und an letzter Stelle das Instrument. Eine mittelmäßi­ge Kompositio­n kann kein Superspiel­er dieser Welt besser machen.

Wie und wo haben Sie dieses Album komponiert?

Ich komponiere sehr gerne im Ausland, vorwiegend im Süden von Europa, dort bekomme ich am meisten Inspiratio­n. Andere Luft, andere Menschen und natürlich die Nähe zum Meer – die Distanz von deinem gewohnten Umfeld tut jeder Kompositio­n gut. So entstand zum Beispiel auch der Titel „Siracusa“– eine kleine Stadt auf Sizilien –, gleich das erste Stück auf dem neuen Album.

In der Tat ein sehr poetischer Song. Was dürfen wir am 30. Juli beim Konzert in Haar erwarten?

Einen Abend mit harmonisch­er Weltmusik aus meiner Feder, vom Tango bis zum Bossa-Nova ist alles dabei. Und eine erstklassi­ge Besetzung – ich bin schon ziemlich stolz auf meine Combo!

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ECHTER HIGH-ENDER: Willy Astor ist inzwischen bei Komponente­n von McIntosh und Burmester angekommen. Foto: Privat
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MUSIK IM BLUT: Willy Astor ( Zweiter von links) ist mit seiner Band im Anflug aufs Kleine Theater in Haar.

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