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Freiräume

AUDIO-Mitarbeite­r Winfried Dulisch hört alle Temperatur­en zwischen eisig, cool, temperamen­tvoll erhitzt und angenehm warm

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Der Boogie- Pianist Elmar Bekken ging mit dem Bluesharp- Bläser Richard Gjems in eine gemütliche Jazzkneipe in Oslo und klimperte drauflos: den „Entertaine­r” vom Ragtime- Kompiniste­n Scott Joplin sowie andere Jazz-Standards, Folksongs und Randy Newmans „Louisiana 1927”. Obwohl diese Liveaufnah­me nur mittelmäßi­g klingt, verprüht „Spell” eine angenehm entspannte Atmsphäre. Noch verschwend­erischer ging die Weltmusik-Truppe Dobranotch bei der Repertoire- Auswahl für ihre Best- of- Compilatio­n „20 Years“vor. Mit Posaune, Tuba, Banjo, Violine, Saxofon und Akkordeon spielen die temperamen­tvollen Russen deftige Tanzweisen aus den Karpaten und anderen Regionen Osteuropas, zudem einige Klezmer- Ohrwürmer. Zum Abkühlen ideal ist „Beauty Of Winter – Ice Music Live“von Terje Isungset. Der norwegisch­e Percussion­ist arbeitet mit Instrument­en, die aus Eisblöcken gefertigt wurden. Das klingt keineswegs nur kalt. Zusammen mit Folk- und JazzKolleg­en erzeugt er eine meditativ anheimelnd­e Wärme, die sich in experiment­ierfreudig­en Momenten sogar zu aufregende­r Hitze steigert. Eine Hommage an den Jazz- Pianisten Dave Brubeck und dessen Saxofonist­en Paul Desmond ist „Audrey“von Pure Desmond. Betont zurückgeno­mmen schmachtet dieses deutsche Quartett (Sax, Gitarre, Bass, Drums) hier im 1950erTonf­all des Brubeck- Quartetts auch die Hollywood- Ikone Audrey Hepburn an. Das Album klingt wie das Lächeln der Filmdiva – auf den ersten Blick leicht cool und spröde, aber insgesamt heiter bis freundlich.

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