Hans Weisse
Quintett für Klarinette und Streichquartett, Sonate für Klarinette und Klavier
MDG/ Naxos (Hybrid-SACD)
Immer wieder entdeckt das Berolina Ensemble völlig vergessene Komponisten. Jetzt rücken die Berliner Musiker den Wiener Hans Weisse (1892–1940) in den Blick. Es sind Kammermusik-Juwelen der 1920er-Jahre, freilich noch im Geist der Spätromantik geschrieben. So lässt das Ensemble die Klarinettensonate (1921) ganz in Brahms’scher Melodik erblühen, während das Quintett (1926) bereits Schönbergs „Luft von anderen Planeten“atmet – wobei die Musiker selbst im dichten Dschungel ruheloser Harmonik immer eine leitende Leuchtspur finden. Ungemein ausdrucksvoll, nobel und tiefsinnig interpretiert: Diese Aufnahme ist ein klingender Zaubergarten.