Album des Monats
Mark Knopfler Down The Road …
Es gibt Menschen, die halten Mark Knopfler für das beste Schlafmittel der Rockmusik – weil der heute 69-jährige Ex- Chef der Dire Straits eine solche Ruhe, Harmonie und Gelassenheit ausstrahlt. Und weil in seinen Songs für gewöhnlich nicht allzu viel passiert – weil sie einfach atmosphärisch und stimmungsvoll sind. Auf seinem neunten Soloalbum vollzieht der Meistergitarrist nun eine interessante Korrektur: Er nimmt zarte Anleihen bei Jazz, Funk und sogar Bossa Nova, neben der bewährten Mischung aus Folk, Rock und Blues. Einfach, so der Baum von einem Kerl, weil ihm danach gewesen sei und weil er das zu Hause immer öfter höre. Es passt zu seinem Songwriter- Ansatz als Märchenonkel, der nicht die Missstände dieser Welt beklagt, sondern Kindheitserinnerungen, Geschichten aus seinem Leben und Beobachtungen aus seiner Umgebung erzählt. Da geht es um Kollegen, die sich an peinlichen Comebacks versuchen, um fehlende elterliche Liebe, die den Nachwuchs kriminell werden lässt, um Engländer, die es in den USA zu Ruhm gebracht haben, aber auch um Fußball, Schinken- Baguettes, Telekommunikation und seine Familie – alles mit Sprachwitz, Charme und nostalgischer Wehmut. Früher, so Knopfler, war eben vieles besser – ohne Internet, Handy, Streams etc. Da ist er der Fels in der Brandung – mit starken Songs und einer Top- Produktion in seinen eigenen British Grove Studios.