Kelly Moran
Ultraviolet
Mechanisch flirrende Arpeggios, wehmütig zwitschernde Obertöne, atmosphärische Dissonanzen und Steeldrum-artige, perkussive Kaskaden, die an ein balinesisches GamelanOrchester erinnern: Die Komponistin Kelly Moran aus Brooklyn, New York, zeigt leidenschaftlich auf, welch immenses tonales Spektrum sie einem präparierten Klavier entlocken kann. Freilich hört sich „Prepared Piano“zunächst etwas hüftsteif und prätentiös an, doch Morans Ansatz ist eher intuitiv und emotional – akademisch überhöht ist hier Gott sei Dank gar nichts. Das zahlt sich am Ende vielfach aus, denn in der Wechselwirkung mit subtilen Synthesizern und surrenden Drones ergibt sich ein mal clever schiebendes („Helix“), mal spektral-verträumtes („Nereid“) bis psychedelisch schimmerndes Melodienspiel deluxe. Wundervoll hypnotisch.
Brian Eno, Philip Glass