Emile Parisien Quartet
Double Screening
Man erwartet bei der Entwicklung einer Melodie bestimmte Töne. Bleiben sie aus, ist man irritiert. Mit diesem Effekt spielt das Quartett des französischen Saxofonisten Emile Parisien. Es wandelt auf verschlungenen Pfaden, verblüfft mit abrupten Tempo- und Rhythmuswechseln, kreuzt Swingmomente mit wilden Klangtupfern, reißt die Grenzen der Konventionen nieder. Die vier klecksen impulsive Tonfolgen, sie schwelgen in kurzen Reminiszenzen an den Jazz der 1950er, sie collagieren, sie kontrastieren. Ihre mit „Double Screening“, „Hashtag“, „Spam“oder „Malware Invasion“überschriebenen Titel wirken wie ein kalkuliertes akustisches Abbild der alltäglichen Reiz- und Informationsüberflutung. Daniel Erdmann’s Velvet Revolution: A Short Moment Of Zero G (2016)