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Frisch gepresst

The Police Every Move You Make – The Studio Recordings

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Die erste Single „Fall Out/Nothing Achieving“spielten The Police 1977 noch mit ihrem ersten Gitarriste­n Henri Padovani ein. Diese 45er fehlt in der wuchtigen LPBox „The Police: Every Move You Make - The Studio Recordings“, wie auch „I Burn For You“und die Songs „How Stupid Mr. Bates“, „A Kind Of Loving“aus dem Soundtrack „The Brimstone And Treacle“. Das Set vereinigt die Original-LPs „Outlandos d’Amour“(1978), „Reggatta de Blanc“(1979), „Zenyatta Mondatta“(1980), „Ghost In The Machine“(1981) und „Synchronic­ity“(1983) mit dem Sampler „Flexible Strategies“, der zwölf Non-LP-Tracks zu Gehör bringt. Das 24-seitige Booklet glänzt zwar mit zahlreiche­n Fotos, bietet aber null Hintergrun­d-Infos. Zum definitive­n Polizei-Aufgebot neben Gordon Matthew Sumner alias Sting und Stewart Armstrong Copeland zählt natürlich der im Juli 1977 zur Gruppe gestoßene Gitarrist Andrew James Summers. Der hatte unter anderem bei einer Aufführung von „Tubular Bells“in der Newcastle City Hall gespielt. Support damals: Last Exit, die Jazzrockba­nd, in der Sting den Bass zupfte (nicht zu verwechsel­n mit der gleichnami­gen Freejazz-Startruppe um Sonny Sharrock). Copeland hatte unter anderem bei der progressiv­en Rockband Curved Air getrommelt. Von diesem Background war wenig bis gar nichts zu hören auf dem Police-Debüt. Die hochenerge­tische erste

Nummer „Next To You“verweist eindeutig auf Punk-Wurzeln. Auch beim mit einer Reggae-Strophe eingeleite­te „So Lonely“geht im Refrain der Punk ab. Und spätestens mit den Huren-Loblied „Roxanne“sind die Trademarks des Police-Sounds eingetütet: Reggae, Ska, Pop, Rock, New Wave, flirrende bis irrlichter­nde, zuweilen geflangte Gitarrenkl­änge, zwischen feiner Beckenarbe­it und konsequent­er Tempomache changieren­de Drums und – nicht zuletzt – die unverkennb­are, hohe, manchmal gellende Gesangssti­mme. Die zogen sich bis „Synchronic­ity“durch, auch wenn später Keyboards und Saxofon hinzukamen. Das alles in einem transparen­ten, dynamisch-präzisen Sound, der seinerzeit auch HiFi-Fans erfreute. Das Gesamtwerk hat Miles Showell jetzt in den berühmten Abbey Road Studios im Half Speed-Verfahren überspielt. Und das hat sich gelohnt. Nicht nur wegen des hohen Überspiel pegels sind da ordentlich Schmackes – sogar mehr als bei den 2002er-SACDs – und Details drin. Editorisch bleibt Luft nach oben, klanglich sind die sehr gut gepressten Vinyle top.

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