NURA NURAPHONE
Das Startup Nura wollte bei seinem ersten Produkt nichts dem Zufall überlassen. Und daher ist der Nuraphone ein Over-Ear-Hörer, der gleichzeitig In-Ear spielt.
Musikgeschmäcker sind verschieden, denn Musik ist Emotion – und jeder Mensch nimmt Emotionen individuell wahr. Auch die reine physikalische Rezeption von Klang ist bei jedem Menschen so einzigartig wie der Fingerabdruck oder die Netzhaut. Um dem gerecht zu werden, hat Nura einen außergewöhnlichen HybridKopfhörer entworfen, der InEar und OverEar kann. In den OverEarKapseln sitzen InEarStöpsel, die sich auf den Ohrkanal aufsetzen (nicht wirklich hinein) und das Ohr sehr gut abdichten. Der Clou ist das otoakustische Einmesssystem, das sich an den aus dem Innenohr zurückgeworfenen Schallwellen orientiert, diese mit Messmikrofonen aufnimmt und daraufhin den Frequenzgang des Kopfhörers anpasst. Anders als bei der Konkurrenz muss man hier nach der Installation der App und dem obligatorischen Anmelden per EMailAdresse nichts weiter tun. Von der App gesteuert, vermisst dieser Kopfhörer das Innenohr vollautomatisch. Drei Profile lassen sich speichern und verbleiben im Kopfhörer. So kann man den Nuraphone problemlos mit anderen Geräten koppeln oder sogar per analogem Kabel (optional) betreiben, die Kalibrierung bleibt dabei stets erhalten. Per App schaltet man zwischen den Profilen um, und genau hier waren wir im Test extrem überrascht. Die Klangunterschiede zwischen den Profilen verschie
dener Menschen waren geradezu unglaublich. Das System passt also von Mensch zu Mensch jede Menge an und schaffte das im Test sehr gut. Per App schaltet man weiterhin den Sozialmodus, der Außengeräusche durchschaltet, sowie das ANC ein oder aus und justiert die Stärke des sogenannten ImmersionModus. Dieser soll den Körperschall tie- fer Frequenzen simulieren. Doch wie klang der Kopfhörer nun? Bei eingeschalteter Individualisierung tönte der Nuraphone satt mit tiefschwarzem Bass, knackigen Mitten und brillanten Höhen. Unerhört räumlich und frisch. Mit dem Immersion- Modus sollte man allerdings vorsichtig umgehen, denn hier kann es schnell zu basslastig werden.