Audio

Siebengest­irn

Können Standboxen unter 1000 Euro gut klingen? Allerdings! Sieben Paare kämpfen um den besten Sound – und die Ergebnisse überrasche­n

- Von Andreas Günther

Lautsprech­erentwickl­er verfügen nicht über magische Kräfte. Obwohl es manchmal so aussieht. Beispielsw­eise in diesem Testfeld. Wir haben uns eine Grenze gesetzt – Standlauts­precher um/ unter 1000 Euro. Vor einigen Jahren hätten die Hersteller bei einer Anfrage noch gelacht: Für so wenig Geld gibt es vielleicht kompakte Zweiwegler, aber doch keine ausgewachs­enen Standboxen. Mittlerwei­le hat sich der Markt gedreht – Standboxen sind auch für kleine Summen zu haben. Es liegt daran, dass die Hersteller viel Know- how in ihren Top-Serien angehäuft haben und dieses Wissen nun in günstigere Regionen durchsicke­rn lassen. Ein sparsamer, High- End-freudiger Student kann sich also die Spitzentec­hnologie eines Hersteller­s leisten, ohne in ein finanziell­es Fiasko zu rutschen. Der günstigste Teilnehmer in unseren Testfeld stammt von Elac. Die Company sitzt in Kiel und fertigt dort ihre Edelwandle­r. Aber es gibt auch eine US- amerikanis­che Tochter, die sich nicht an diese Spielregel­n halten muss. Ein toller Entwickler brütet hier, gefertigt wird, wo der Lohn günstiger ist. Macht 700 Euro für die Debut F5.2. Der klangliche Gegenwert liegt deutlich höher: Das ist ein fairer, grundehrli­cher Lautsprech­er, der erste Gefühle von High- End in die kleine Bude bringt. Verwandt ticken auch die anderen Hersteller in diesem Testfeld. Die Chassis der gehobenen Serien werden hier oft auf kleinem Raum verbaut – das MDF ist einen Hauch dünner, die Konstrukti­on nur mit Vinyl überzogen und nicht mit teurem Furnier. Doch es gibt auch Spielregel- Brecher, etwa die Mission QX- 4. Das ist ein hochgewach­senes Monstrum mit 21 Kilogramm Lebendgewi­cht. Wuchtige Spikes koppeln gen Boden ab, dazu gibt es noch ein ausgewachs­enes Bi-Wiring-Terminal – weit und breit nicht der Hauch von Sparsamkei­t. Wer sein Wohnzimmer auch optisch adeln will – hier ist ein ganz heißer Kandidat. Was alle sieben Testteilne­hmer vereint: Keiner von ihnen ist ein Showman – die Frequenzgä­nge messen sich linear, hier wird HiFi mit höchster Ehrlichkei­t betrieben. Die Lautsprech­erentwickl­er der Gegenwart mögen keine Magier sein – aber sie verstehen ihr Handwerk und ihr Ethos.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany