ELAC DEBUT 2.0 F5.2 700 EURO
Wer in diesen Zeiten schlau ist, denkt zweigleisig. Wie Elac. Man residiert in Kiel. Gleich hinter der Verwaltung erstreckt sich die Manufaktur, wo die Edelwandler gebaut werden. Zugleich unterhält Elac aber noch einen Zweig: Elac Americas, Inc. Hier darf in anderen Regionen gedacht werden – bei Preisen und im Finish. Es geht für den Endkunden weit preiswerter zu. Was nicht bedeutet, dass Elac hier kein Geld in die Hand nähme. Eine deutliche Summe wird sicherlich der Entwickler kosten, denn es gelang den Kielern, hier einen echten Superstar einzukaufen – Andrew Jones. Der charmante Mittfünfziger liebt neue Technologien und kann richtig gut hören. Seine Debut- Serie für Elac hat etliche Auszeichnungen eingeheimst, immer mit demselben Tenor bei den Testern: rasant viel Klang für bescheidenes Geld. Diesem Urteil wollten wir auf den Zahn fühlen. Mit 700 Euro ist die Debut 2.0 F5.2 die günstigste Standbox in diesem Testfeld. Wer den Röntgenblick anwirft, sieht einen klassischen Aufbau im MDF- Kabinett: Oben tönt im eigenen Sub- Gehäuse eine Zwei-Wege- Konstellation, darunter liegen zwei TiefbassProduzenten, ebenfalls im eigenen Gehäuse. Gleich drei BassreflexÖffnungen strömen zur Rückseite. Die Tiefmitteltöner sind identisch: rund 13 cm in der Diagonale groß und mit Membranen aus gewobenen Aramidfasern. Über 2200 Hertz springt eine Seidenmembran an, die Andrew Jones in einen „Wide Dispersion Waveguide“legte. Hier hat sich jemand Gedanken gemacht. Auch darüber, an welchen Stellen man den Rotstift ansetzt. So gibt es die F5.2 nur in Schwarz. „Black Ash Vinyl“heißt die offizielle Interpretation – das ist eine wenngleich gut gemachte, so doch nicht sonderlich erotische Folie. Elac erteilte auch einem wuchtigen Bi-Wiring-Terminal eine Absage – rustikal- gut geht es nur mit einem Kabelpaar hinein.
EhrlichEs Panorama
Schlägt sich der Sparzwang vielleicht im Klang nieder? Eindeutiges Nein. Schon nach wenigen Minuten hatten wir uns in diesen Lautsprecher verliebt. Kaum zu glauben, was man für 700 Euro an ehrlichem Panorama heute schon bekommen kann. Ganz schwere Kost für einen Lautsprecher ist, wenn Lang Lang seinem Helden Liszt huldigt. Im „RákócziMarsch“glaubt man, hier säßen drei Pianisten an den Tasten, so komplex bäumen Lang/ Liszt die Oktaven auf. Ein schlechter Lautsprecher verheimlicht die Bässe und die Wucht des Stahlrahmens. Nicht so die Debut 2.0 F5.2. Sie legte ein stattliches Fundament aus, über dem die brillanten Anschläge mit schönstem Drive perlten. Wir wollten mehr davon. Wir haben Singstimmen erlauscht, große Sinfonik, harten Rock – immer hat uns die Elac erfreut. Der klare Preis- Leistungs- Sieger.
KLARER SIEGER IN SACHEN PREIS/LEISTUNG