MISSION QX-4 1000 EURO
Herrschaftszeiten! Geist und Körper haben sich in diesem Testfeld auf Leichtgewichte eingestellt – und plötzlich kommt die Mission QX- 4 daher. Eine Wuchtbrumme. Der schwerste Lautsprecher in diesem Vergleich. 21 Kilogramm bringt der einzelne Schallwandler auf die Waage – das ist gediegen. Wir wundern uns und haben gleich mehrfach beim deutschen Vertrieb angefragt. Nein, die Summe stimmt – das Pärchen kostet nur 1000 Euro. Wir hätten weit höher getippt, denn hier gibt es neben dem Gewicht alles, was Lautsprecher der höheren Region auszeichnet. Das Design ist edel, das Finish schlicht perfekt. Nirgends ein Zeichen von Spartrieb oder Kompromiss. Das sieht sehr edel aus. Eigentlich stehen wir bei der Mission vor einer großen D’Appolito- Anordnung. Zwei identische Tiefmitteltöner umfassen einen Hochtöner, der ebenfalls recht großformatig daherkommt – ein Gewebe mit 38 mm im Durchmesser und aufgesetztem Ringradiator. Das Ganze wird umrundet von zwei 15- cm- Membranen, die aus einer Komposition von Zellstoff und Acrylfasern bestehen. Das Konzept wie die Chassis entstanden in eigener Entwicklung am britischen Firmensitz. Was abermals den Preis seltsam erscheinen lässt. Dieser Lautsprecher adelt jedes Wohnzimmer. Es gibt ihn in klassischem Schwarz sowie in den Holztönen Rosewood und Wallnuss. Das Finish ist perfekt, bis auf den Millimeter genau, dazu die wuchtigen Boden- Ausleger auf der Rückseite und ein feines Bi-Wiring-Terminal. Ob auch die Ohren diesem Trend folgen? Wir legten eine Filmmusik auf – Paul McCartney stimmt den Titel- song zum Bond-Streifen „Live And Let Die“an. Das beginnt ganz gemächlich mit einem Klaviersolo, dann die Singstimme – schließlich ein Orkan der Dynamik und des großen Orchesters. Ein Lautsprecher muss das Intime können und zugleich den Ausbruch des Vulkans. Die Mission zeigte sich wie für diese Musik geschaffen. Das flutete unseren Hörraum, das war konkret, nie scharf, aber reich ein Informationen. Auch hier hätten wir die 1000- Euro- Grenze im Klangrausch genommen.
Ein klEinEr StromScHlag
Noch ein wenig Klassik? Vielleicht Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, diesen Dauerbrenner? Anne-Sophie Mutter streicht die Violine, die Wiener Philharmoniker begleiten, Herbert von Karajan schwingt den Taktstock (EMI). Hier vibriert alles, man spürt vom ersten Takt an einen kleinen Stromschlag. Ein schlechter Lautsprecher würde sich in die Obertöne flüchten. Doch die QX- 4 zeigte auch das Beben darunter. Die Staffelung gelang großartig. Würde ich einen Lautsprecher suchen, der mein Wohnzimmer optisch und akustisch adelt – hier wäre ein ganz heißer Kandidat.
WIRKLICH GROSSARTIGE STAFFELUNG