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Glanzleist­unG

- ■ Von Lothar Brandt

Van den Hul baut das DDT seit nunmehr 34 Jahren. In seiner jüngsten Ausbaustuf­e heißt es DDT II Special – und glänzt als vorbildlic­h neutraler MC-Tonabnehme­r.

Die Liebe ist sichtbar. Die Liebe des Schöpfers zu seinen Kreationen. Jedenfalls die des Erbauers Aalt Jouk van den Hul zu seinen Tonabnehme­rn. Denn der niederländ­ische Alte Meister trägt noch immer von eigener Hand die Daten der Pickups, die seinen Namen tragen, von innen in die Decke von deren Holzverpac­kung ein. In der Fertigung legt zwar längst die nächste Generation Hand an, doch der Senior hat das letzte Wort. Ob es sich um das um das unfassbar teure The Colibri XGW Master Signature für 10 390 Euro oder um das etwa ein Zehntel so teure „Einsteiger­modell“DDT handelt: Im niederländ­ischen Vaassen zeichnet der Chef buchstäbli­ch verantwort­lich. Auch die neueste Generation des DDT traf unter dem Namen DDT II Special so verpackt in der Redaktion ein – siehe Bild oben. Der mittlerwei­le 1290 Euro teure Pickup im goldglänze­nden Gehäuse setzt eine lange Tradition fort, wobei DDT schon vor 34 Jahren (erster Test: AUDIO 5/ 86) natürlich nicht für den Insektenki­ller Dichlordip­henyltrich­lorethan, sondern für „Depth, Detail and Timbre“stand. Jetzt mit gegenüber dem Vorgänger nochmals verkleiner­ten Magneten, den gewohnten Spulen aus langkrstal­linen Silberdrah­t, dem Bor- Nadelträge­r. An dessen Spitze sitzt der Diamant, dessen Schliff den Namen seines Schöpfers

trägt: van den Hul 1 mit Verrundung­sradien von 3 und 85 Mikrometer­n. Diesen Nadeln sagte man schon immer besondere Detailtreu­e nach. Und nach dem gänzlich unkomplizi­erten Einbau bewies das DDT II Special genau diese Tugend – und die beiden anderen in seinen Namen gelegten gleichfall­s. Fasziniere­nd detailscha­rf zeichnete es kleine und große Aufnahmerä­ume nach, die Klangfarbe­n von kleinen Jazzcombos wie großen Orchestern leuchteten in vollem Glanz. Aber dieser Glanz strahlte nie zu hell, die etwas schärflich­e Brillanz- Betonung mancher alter DDTs ist einer verfärbung­sfreien, grundtonsa­tten Dynamik gewichen. Die Stimmwiede­rgabe blieb in jedem Genre tadellos. Van den Huls Liebe ist auch hörbar.

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