Genießen Sie mehr als 62 Minuten Musik: Ausgesuchte neue Tracks von Alan Parsons, J. J. Cale u.v.m.
Von Laid-Back-Altmeister J.J. Cale über die audiophile Rock-Legende Alan Parsons bis zu ausgesuchter Klassik mit Stars wie der Sopranistin Jodie Devos: Auf unserer Heft-CD geben sich reihenweise Top-Musiker die Klinke in die Hand. Genießen Sie feinste Klä
1. J.J. CALE CHASING YOU (aus dem Album „Stay Around“, Seite 130)
Zum Auftakt ein paar trockene Schläge auf der Snare, und los rollt dieser sanfte, groovige und sonnenbeschienene Blues des Laid- Back- Erfinders J.J. Cale. Man erkennt seine typischen Gitarrenlinien, die sich in diesem Stück irgendwie verschlungen hin- und herbewegen. Besonders schön ist neben dem schlurfigen Gesang und dem knarzigen Bass die sich öffnende Gitarrenfigur ab 1:47. Die offensichtlich live eingespielte Aufnahme wirkt herrlich unbehauen und ebenso lebendig. Sebastian Schmidt
2. ALAN PARSONS MIRACLE (aus dem Album „The Secret“, Seite 132)
Gefällig gepickte Akkorde, eine kleine Gitarrenmelodie, punktierter Bass und dezente Perkussion entladen sich in einem druckvollen Refrain mit Power- Chords und treibendem Beat. Typische ParsonsPerfektion: Ein sich steigerndes Thema, sorgsam geschichtete Spuren, dezente Soli von Gitarre und Saxon, dazu eine gefühlvolle, griffige Gesangsmelodie, performt von Pop- Superstar Jason Mraz, machen diesen Dreieinhalbminüter zu einem unwiderstehlichem AOR- Radio- Hit – in exzellentem Klang. Stefan Woldach
3. SHAYNA STEELE SHADOW (aus dem Album „Watch Me Fly“, Seite 135)
Die R’n’B-Sängerin Shayna Steele wählte als Tonstudio für ihr Album „Watch Me Fly” eine alte Kirche. Mit ihrer bestens aufeinander abgestimmten Band spielte sie dort auch ihre Eigenkomposition „Shadow” ein. Der Dynamikumfang wird hier wirkungsvoll ausgenutzt. Deshalb sind die wandlungsfähige SoulStimme und die perfekt im Raum platzierten Instrumente gut wahrnehmbar, wenn Steele und ihre Begleiter einen Akzent setzen. Zum Beispiel die twangknackige Gitarre, dann wieder ein zi
schender Beckenschlag vom Drummer und vor allem die gut dosiert brodelnde Hammond- Orgel. Winfried Dulisch
4. MATT ANDERSEN WHAT WOULD YOUR MAMA SAY (aus dem Album „Halfway Home By Morning“, Seite 132)
Mit dem Song „What Would Your Mama Say“fängt das zehnte Album des kanadischen Bluesiers gleich mächtig gut an: Gediegen-sonore Vokalsätze tragen ein ausgefeiltes Arrangement mit sämigem Flow, in dem E- Gitarren dezent schwirren und Keyboards fluffig schweben. Als i-Tüpfelchen setzen die Stimmen der die McCrary Sisters aus Nashville, GospelAkzente. Assoziationen zu Van Morrison könnte man ziehen, muss man angesichts des kompositorischen Könnens von Andersen aber nicht wirklich. Was die „Mama“dazu sagen würde? Klasse groovender Blues-Soul! Claus Dick
5. THE PEARLFISHERS LOVE & OTHER HOPELESS THINGS (aus dem Album „Love & Other Hopeless Things“, S. 136)
Dieser dramatische Song ist fast zu gut, um wahr zu sein. Pearlfishers- Chef David Scott lässt hier ein Flügelhorn und ein Streichquartett erklingen, baut smoothen Background- Gesang ein und schüttelt Popmelodien aus dem Ärmel, die an Burt Bacharach, an frühe Prefab Sprout denken lassen. Oder wie es AUDIOChefredakteur Andreas Eichelsdörfer beim ersten Hören bündig zusammenfasste: „So würden die Beatles heute klingen!“Sebastian Schmidt
6. JULIAN LAGE LOVE HURTS (aus dem Album „Love Hurts“, Seite 145)
Julian Lage ist den AUDIO- Lesern kein Unbekannter, schließlich ließ der junge Mann aus New York schon vor einem Jahr auf unserer CD „Audiophile Pearls Vol. 24“die Nachocaster sprechen. Nun spielt er eine Gretsch Duo Jet, die noch etwas wärmer klingt, und wagt sich an den Klassiker „Love Hurts“. Mit seinem Trio behandelt er den Song respektvoll, aber mit Hingabe und fügt ihm tolle Wendungen hinzu, ohne ihn völlig zu dekonstruieren. Tipp: Lages mitreißende Live-Videos zeigen einen hochmusikalischen Jazzgitarristen, der die Kunst der Reduktion beherrscht und bei all seinen Gitarrenzaubereien stets lächelt. Der Kerl ist ein Genie. Sebastian Schmidt
7. MANDOLIN ORANGE INTO THE SUN (aus dem Album „Tides Of A Teardrop“, S. 134)
Songschreiber Andrew Marlin ist bei diesem Track nur im Hintergrund zu hören. Die in erzählerischem Tonfall nah am Ohr des Hörers agierende Führungsstimme gehört Emily Frantz, der anderen Hälfte des Folk- Duos Mandolin Orange aus North Carolina. Wie auch bei den übrigen Songs auf ihrem sechsten Duo-Album „Tides Of A Teardrop” achtet die Aufnahmetechnik hier genau auf jede noch so zart formulierte Botschaft, die von den akustischen Saiteninstrumenten mitgeteilt werden. Mandolin Orange schweben hier so geheimnisvoll erdverbunden wie gleichzeitig verträumt abgehoben der audiophilen Sonne entgegen. Winfried Dulisch
8. HANNAH KÖPF FOOLS & FALLEN ANGELS (aus dem Album „Cinnamon“, Seite 135)
Die Kölner Singer-Songwriterin Hannah Köpf ist für ihr neues Album hörbar auch durch die Americana-Schule gegangen.
Bestes Beispiel ist das mit Radek Stawarz an der Viola in Country- Nähe gefiddelte „Fools & Fallen Angels“. Ein Stück, dem das Sax-Solo von Denis Gäbel jede Nähe zu dumpfbackigen Rednecks ausbläst. Köpfs Kompositionspartner Tim Dudek fiel eine schöne Melodie für die Strophe ein, die er via griffiger Bridge mit einem knackigen Refrain verbindet, alles angetrieben von Dudeks Drums. Köpfs Gesang gräbt sich teils tief ins Arrangement, um dann immer mal wieder hell darüber zu strahlen. Ein Video zu dem Song kommt bald. Lothar Brandt
9. RODRIGO Y GABRIELA ELECTRIC SOUL (aus dem Album „Mettavolution“, Seite 136)
Eines steht fest: Diese zwei Musiker aus Mexiko wissen, wie man eine Klampfe hält. Was Rodrigo y Gabriela hier auf ihren akustischen Gitarren abziehen, ist gnadenlos gut, ein wilder, sich steigender Ritt, der sich an einer immer wiederkehrenden Melodie orientiert. Grandios, wie diese Meister ihres Fachs aufeinander hören und aus einer kleinen Tonfolge ein fließendes, ungeheuer dramatisches und schönes Stück Musik machen. Das wirkt, obwohl ganz und gar akustisch, tatsächlich ungemein elektrisierend. Sebastian Schmidt
10. JAZZ AMBASSADORS, SAMMY NESTICO SHIRLEY (aus dem Album „The Sammy Sessions “, Seite 132)
Schon in Stereo ist diese Bigband- Produktion eine audiophile Sensation. Es ist faszinierend zu erleben, wie sich die Bläsersätze der Jazz Ambassadors im virtuellen Raum verteilen, wenn sie das markante ZweitonMotiv von „Shirley“schmettern. Komponist und Arrangeur Sammy Nestico schrieb dieses Stück für seine Frau Shirley. Bevor hier aber die Saxofone, Trompeten und Posaunen das Kommando übernehmen, verbeugt sich erst einmal der Kontrabass (Hamilton Price) vor der imaginären Lady, indem er das Griffbrett herunter-„walkt“. Und ist die Dame dann auf den gebührend strahlenden (Bläser)-Thron gehoben, huldigen ihr Piano, Gitarre und Bass. Ein tolles Stück in einer wahrlich großartigen Aufnahme. Lothar Brandt
11. ROBERT SCHUMANN KONZERTSTÜCK FÜR KLAVIER UND ORCHESTER. 1. SATZ: LEBHAFT Matthias Kirschnereit, Klavier; Konzerthausorchester Berlin, Jan Willem de Vriend (aus dem Album „Concertant“, Seite 141)
Schumann- Fans kennen das Werk mit Opuszahl 86 als Konzertstück für vier Hörner und Orchester. Ein Unbekannter (Carl Reinecke?) arrangierte es für Schumanns ureigenes Instrument und Orchester. Der deutsche Pianist Matthias