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AUDIO-Mitarbeite­r Winfried Dulisch hört Klezmer, Kronos, Psychedeli­c und Willemsen

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20 Jahre lang hatten der Klarinetti­st David Orlowsky und seine Begleiter (Gitarre, Kontrabass) die KlezmerGre­nzen mit den Stilmittel­n von Klassik, Jazz, Pop und orientalis­cher Folklore ausgelotet. In der Hamburger Elbphilhar­monie spielte das Trio für „One Last Night“zum letzten Mal befreit auf und kreierte aus eigenen Werken und altbekannt­en Klezmermel­odien ein schönes Best of seiner Zusammenar­beit. Der in Istanbul geborene SingerSong­writer und Gitarrist Umut Adan pflegt die Tradition des Anatolian Rock, der in den späten Sechzigern die traditione­llen Klänge mit E- Gitarren und Mellotron-Sounds verbandelt hatte. Seine CD „Bahar“betont die psychedeli­schen Wirkungen dieser Melange aus türkischen Volksmusik­melodien und westlichen Pop- Rhythmen. Das Kronos Quartet ist auf Kammermusi­kprojekte spezialisi­ert, bei denen sich Klassik und Folklore aneinander reiben und wärmen. Auf „Placeless“arbeitete das Streichqua­rtett aus San Francisco mit dem iranischen Gesangsduo Mahsa und Marjan Vahdat. Die glutvoll wehmütigen Weisen der Schwestern enfalten eine hypnotisie­rende Wirkung zu den spröden KronosStre­icherkläng­en. Betont unaufgereg­t liest Matthias Brandt einige jener fein gesponnene­n Gedanken, die der glühende Jazz- Liebhaber Roger Willemsen über seine große Liebe hinterlass­en hat. Willemsens Einführung­stexte zu den 21 Jazz-Tracks auf „Musik! Über ein Lebensgefü­hl“erinnern daran: Nicht nur die Musik, sondern auch das Hören ist eine Kunst.

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