VERTONTE MAGIE
Nach 15 Jahren veröffentlicht der Kultmusiker und Produzent Alan Parsons mit „The Secret“ein starkes neues Soloalbum.
Gratulation: Sie haben gerade für ihre Produktion von „Eye In The Sky – 35th Anniversary Edition” einen Grammy gewonnen. Eine schöne Bestätigung, dass hochwertige Klangqualität in Zeiten von MP3 noch immer geschätzt wird?
Das möchte ich gerne glauben! Ich empfinde es als Privileg, das meine Arbeit geschätzt wird. Denn ich bin sage und schreibe 13 Mal nominiert gewesen, bevor ich jetzt einen Grammy gewonnen habe! Ich denke, damit halte ich den einsamen Rekord an Nominierungen.
Ihr letztes Solowerk „ A Valid Path“liegt 15 Jahre zurück. Warum haben sie sich so lange Zeit gelassen?
Seien wir ehrlich: Das Album war ein kommer zieller Flopp. Es war ein Experiment, meine Annäherung an Electronica. Da war ich nicht gerade motiviert, gleich ein neues Album aufzunehmen.
„The Secret“ist ein Konzeptwerk über ein Thema, das sie seit ihrer Kindheit fasziniert.
Genau. Seit meiner Kindheit liebe ich Zauberei, Magie, Illusionen. Ich selbst führe für meine Familie Zaubertricks auf. Und mit „The Secret“wollte ich Magie vertonen, ein Album voller Zauberei.
Mit bemerkenswerten Gästen: Bei „The Sorcerer’s Apprentice“zaubert Steve Hackett auf der Gitarre.
Die Musik des „Zauberlehrling“ist ein Werk des französischen Komponisten Paul Dukas und begleitete den Disney-Film „Fantasia“von 1940. Dieser Film hat mich seit meiner Kindheit nie mehr losgelassen. Diese Filmmusik nun als Rockstück zu überarbeiten, fand ich sehr spannend. Vinnie Colaiuta, Nathan East und Steve Hackett haben sich gemeinsam durch die Komposition gearbeitet.
Jason Mraz wiederum singt auf der ersten Auskopplung „The Mircale”, Lou Gramm auf „Sometimes“.
Jason und ich lernten uns über einen gemeinsamen Freund kennen, verstanden uns großartig und blieben in Kontakt. Als ich „The Mircale“schrieb hatte ich das Gefühl, das er genau der Richtige sei, um dieses Stück zu singen. Und Lou ist seit Foreigner für mich der ultimative Rocksänger! Ich fragte ihn, ob er Lust hätte, er sagte zu und lieferte einen wundervollen Part ab.
Sie haben zudem mit dem CMG Music Recording Orchestra Hollywoods gearbeitet und es sogar selbst dirigiert!
Ich bekam diese Gelegenheit nur durch Zufall, denn der Arrangeur und Dirigent wurde krank. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte, muss aber gestehen, dass es eine wundervolle Erfahrung war! Das Orchester hat mich in jeder Weise unterstützt. Das würde ich sofort wieder machen.
Denken sie noch manchmal an ihre Zeit als Tontechniker von den Beatles und Pink Floyd?
Ich habe ja kaum Gelegenheit, das zu vergessen, weil ich immerzu darauf angesprochen werde! (lacht) Aber ich habe kein Problem damit, ich bin stolz auf meine Vergangenheit. Klar, die Frage, wie es war, mit den großen Pink Floyd zu arbeiten, langweilt mich. Aber wenn es um technische Details oder einen bestimmten Song geht, gebe ich gerne Auskunft.
Letzte Frage: Was ist Ihr „Secret“, Ihr Geheimnis, Mr. Parsons?
Ich habe keine Geheimnisse! (lacht) Ich habe meiner Frau nie etwas verheimlicht, sie weiß alles über mich. Ich bin kein Geheimniskrämer. Das liegt mir nicht.