Audio

Triangle AiO 3

So viel Eroberungs­potenzial hatte nicht mal Napoleon: Mit dem Triangle AIO 3 wollen die Franzosen den Anbietern aus Übersee einheizen.

- Von Stefan Schickedan­z

Ein selten schicker WirelessLa­utsprecher, dessen Räumlichke­it im Sound absolut überzeugt

Den französisc­hen Lautsprech­erSpeziali­sten Triangle verbindet man mit klassische­m HiFi. Das Unternehme­n gehört nicht unbedingt zu den Anbietern, von denen man ein OneBox-Wireless-System erwarten würde. Doch nach dem ersten Staunen darüber, dass sie plötzlich eines anbieten, fragt man sich, wie sie das gemacht haben. Das AIO 3 ist ebenso schick wie flexibel. Das wie ein traditione­ller Lautsprech­er aus Holz gefertigte Bassreflex- Ge

häuse ist in Metall und flauschige­n Stoff gekleidet, den es in den Farben Grau, Schwarz, Blau und Grün gibt. An der Front finden sich vier Tasten, mit denen sich zum Beispiel die Lautstärke direkt am Gerät regeln lässt. Auf der Rückseite dieses rechteckig­en, zeitlos gestaltete­n Gehäuses finden sich zahlreiche Anschlüsse: ein analoger Stereo- Eingang mit 3,5- mm- Mini- Klinke, ein optischer Digital- Eingang, eine USB- A- Buchse sowie ein Ethernet-Slot zur Einbindung ins Heimnetzwe­rk per Kabel. Außerdem hat der Triangle AIO 3 mit WLAN und Bluetooth mit aptX 4.2 zwei drahtlose Schnittste­llen an Bord. Smart Devices spielen hier trotz beigelegte­r Infrarot- Fernbedien­ung eine zentrale Rolle. Zwar kann man die Musik auch von einem UPnP-Server abspielen, etwa von einer NAS. iPhone und Co dienen aber zur Einrichtun­g und Steuerung. Während viele namhafte, dazu deutlich größere Wettbewerb­er wie Harman oder Klipsch auf Drittanbie­ter- Apps setzen, zum Beispiel von Google, liefern die Franzosen die ausgesproc­hen benutzerfr­eundliche, übersichtl­ich gestaltete AIO- App mit integriert­en Streamingd­iensten wie Spotify, Tidal oder Deezer. Außerdem gibt der AIO 3 beim ersten Einschalte­n Sprachanwe­isungen und führt mit nützlichen Informatio­nen in der App durch die schnell zu absolviere­nde Installati­on. Außerdem hält Triangle auf seiner Homepage einen sehr gut gemachten Guide bereit. Der MultiroomL­autspreche­r lässt sich per Drag & Drop

für breite Stereobasi­s mit einem zweiten AIO 3 paaren, die Zuweisung der Kanäle ist ebenfalls ein Kinderspie­l.

AUSGEWOGEN­E ABSTIMMUNG

Der Traingle AIO 3 ist für eine Auflösung von maximal 24 Bit/192 kHz konzipiert und spielt auch verlustfre­ie Formate wie FLAC oder Apple Lossless ab. Zur Trennung seiner beiden 2,5- cm- Hochtöner und die beiden 10- cm-Tiefmittel­töner vertraut Triangle statt der gängigen DSPAktivwe­ichen auf klassische Analogfilt­erung mit passiver Ansteuerun­g. Entspreche­nd kommt eine 2- Kanal- Endstufe mit 2 x 45 Watt an 8 Ohm zum Einsatz. Die Leistung genügt wegen des offensicht­lich hohen Wirkungsgr­ads der verwendete­n Treiber, um mächtig Wind zu machen. Und das ist im Falle des AIO 3 wörtlich zu nehmen. Wenn man von der Möglichkei­t Gebrauch macht, selbst bassreiche Hip- Hop-Tracks ohne Zeichen von Anstrengun­g mit zünftigem Pegel zu hören, entweicht aus der rückseitig­en ovalen Bassreflex­öffnung des Geräts ein kräftiger Luftstrom. Auch die Klangabsti­mmung wirkte im Test äußerst frisch mit ihren wohldosier­ten, fein aufgelöste­n Höhen und der für Triangle typischen schlanken, differenzi­erten Stimmwiede­rgabe. Angesichts der kompakten Abmessunge­n verblüffte uns aber insbesonde­re der satte, vergleichs­weise differenzi­erte Bass. Man kann mit dem AIO 3 auch in einem normal großen Wohnzimmer erstaunlic­h gut Pop oder Hip- Hop genießen. Mehr noch: Die ausgewogen­e Abstimmung ließ in Verbindung mit der Verzerrung­sarmut und dem hohen Auflösungs­vermögen auch Abstecher in die Welt von Jazz und Klassik ohne Reue zu. Selbst mit Bluetooth bot die coole Kiste noch ein gerüttelt Maß Klangquali­tät. Im Alltag dürfte der Unterschie­d zur Wiedergabe über das Netzwerk keine Rolle spielen. Einen großen Sprung bringt allenfalls Fraternité – die Verbrüderu­ng von zwei AIO 3 zum Stereopaar.

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Nix égalité: Triangle bietet seinen AIO 3 mit wohnlicher Wollbespan­nung in vier dezenten Farben an.
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libertÉ: Die Tasten an der Front sind neben App und Fernsteuer­ung nur eine von drei Möglichkei­ten zur Bedienung des AIO 3, der in Sachen Konnektivi­tät keine Wünsche offen lässt.

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