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Album des monats

Keb’ Mo’ Oklahoma

- Willi Andresen

Viele Musiker tüfteln an einem zeitgemäße­n Blues. Wie kann man der ältesten eigenständ­igen afroamerik­anischen Musik einen frischen Sound und Gehalt verleihen? Kevin Roosevelt Moore, seit 1994 als Keb’ Mo’ bestens bekannt, weiß, wie’s geht. Er gibt dem Delta- und Country- Blues seit vier Jahrzehnte­n neue Impulse. Unterstütz­t wird er auf „Oklahoma“wieder von Taj Mahal, mit dem er 2017 sein vorheriges Studioalbu­m „TajMo“einspielte. Der 77- jährige Blues- Altmeister Mahal begleitet seinen NashvilleK­umpel, der ja auch schon 67 ist, hier mit der Mundharmon­ika auf zwei Songs:

„Don’t Throw It Away“und „I Should‘ve“– zwei Blues- Groover der Extraklass­e in unterschie­dlichen Tempi. Und es ist einfach herrlich, wie dann noch Taj Mahals raue und lebensgest­ählte Stimme in den Rhythmus der Plastik- Recycling- Hymne „Don’t Throw It Away“hineinsägt. Eröffnet wird das dynamische und klanglich luftige Album von dem swampigen „I Remember You“, ein Stück im Geist von Tony Joe White und J. J. Cale. Eine andere Nuance in die feine Songkollek­tion bringt ein weiterer Gast: Rosanne Cash erhebt ihre Stimme im soulig- bluesigen „Put A Woman In Charge“. Die Nummer nimmt mit dem Gesangsdue­tt und einer tighten Bläser- Combo Fahrt auf. Etwas Latin- Flair streut die texanische Sängerin Jaci Velasquez unter die Country- Rhythmen der Ballade „This Is My Home“. Nicht überhören sollte man das finale Liebesduet­t „Beautiful Music“, das Keb’ Mo’ innig mit seiner Frau Robbie Brooks Moore anstimmt. Ein Klasse- Album.

TajMo (mit Taj Mahal, 2017); The Reflection (2011)

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