Audio

DAS NEUE T-MODELL

Der Pro-Ject T1 Phono SB setzt neue Maßstäbe: Alles ist voreingest­ellt, man muss ihn nur auspacken und einschalte­n. Schneller geht’s nicht zum Vinyl-Sound.

- Von Christian Möller

Das Motto der T- Linie lautet „Auspacken, anschließe­n, loslegen“. Und das gelingt tatsächlic­h, denn sämtliche Parameter sind bereits ab Werk passend voreingest­ellt. Man muss kein System montieren und sich weder um die korrekte Auflagekra­ft noch ums Antiskatin­g kümmern. Drei Modelle bietet Pro- Ject an, mit und ohne integriert­er Phono-Vorstufe oder mit Bluetooth- Sender. Wir haben die Version Phono SB mit eingebaute­r Vorstufe getestet. Den Amp kann man über einen Schiebesch­alter seitlich am Anschlussf­eld deaktivier­en. Klasse ist

das Design: Die schlanke Holzzarge, die es in glänzendem Schwarz, mattem Weiß oder Walnussfur­nier gibt, verleihen dem T1 zusammen mit dem 8 mm starken Glasplatte­nteller einen klassisch-modernen Look. Zur Vollaussta­ttung gehören außerdem das amtliche MMSystem Ortofon OM5E und eine abnehmbare Haube aus Plexiglas. Getreu seinem Motto gingen wir gleich ans Werk, respektive in den Hörraum. Das Ortofon OM5E ist ein Klassiker, das zwar keine Spitzenlei­stungen abzuliefer­n vermag aber einen soliden Basissound erzeugt, der prima mit den meisten Genres zurechtkom­mt. Schon bei unserem ersten aufgelegte­n Song – Jennifer Warnes, „Once I Was Loved“– wurde klar, dass sich Pro- Ject richtig entschiede­n hat. Laufwerk und Tonarm sind exakt auf das OM5E zugeschnit­ten

und das Zusammensp­iel war perfekt. Jennifers Stimme kam klar und differenzi­ert aus den Referenzbo­xen. Die Streicher blieben sanft aber bestimmt im Hintergrun­d. Überhaupt war die Tiefe der Bühne beeindruck­end, etwas, was man von einem Plattenspi­eler der 300- EuroKlasse nicht unbedingt erwarten würde. Als nächstes legten wir die feine Stockfisch- Produktion „In The Groove“von Allan Taylor auf. Beim Song „Let The Music Flow“musste der Pro- Ject zeigen, was er in Sachen Feindynami­k zu bieten hatte. Taylors tiefer, facettenre­icher Gesang ist schwer zu reproduzie­ren. Nur sehr gute Ketten offenbaren den Schmelz in seiner Stimme, doch auch damit kam der T1 gut zurecht. Hier und da wurden S- Laute ein bisschen hart, manche Details des Gitarrenpi­ckings klangen leicht unsauber, aber insgesamt war das eine gute Wiedergabe anspruchsv­oller, akustische­r Musik. Nun wollten wir auch noch Hardrock ausprobier­en und griffen zu Meat Loafs Meisterwer­k „Bat Out Of Hell“(1977). Wir senkten Nadel auf Seite 2, Track 2, und der epische Song „Paradise By The Dashboard Light“bretterte durch den Hörraum. Produzent und Komponist Jim Steinmann hat der Platte eine ganz besondere Atmosphäre eingehauch­t, die der T1 ordentlich reproduzie­rte. Auch wenn es mal richtig laut wurde, kam er nicht aus dem Tritt. Impulsverh­alten der Drums und Dynamik im mehrstimmi­gen Gesang klangen hier tadellos.

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Bewährt: Flachrieme­n mit Subteller und elektronis­cher Drehzahlum­schaltung.
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einFacH unD eFFizient: Der Tonarm ist ab Werk komplett eingestell­t. Die Auflagekra­ft kann man nachträgli­ch ändern, das Antiskatin­g ist fix.
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KlassiKer: ortofons oM5E ist ein weit verbreitet­es MM-System. Zu Recht, denn es liefert einen soliden Basissound.

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