DAS NEUE T-MODELL
Der Pro-Ject T1 Phono SB setzt neue Maßstäbe: Alles ist voreingestellt, man muss ihn nur auspacken und einschalten. Schneller geht’s nicht zum Vinyl-Sound.
Das Motto der T- Linie lautet „Auspacken, anschließen, loslegen“. Und das gelingt tatsächlich, denn sämtliche Parameter sind bereits ab Werk passend voreingestellt. Man muss kein System montieren und sich weder um die korrekte Auflagekraft noch ums Antiskating kümmern. Drei Modelle bietet Pro- Ject an, mit und ohne integrierter Phono-Vorstufe oder mit Bluetooth- Sender. Wir haben die Version Phono SB mit eingebauter Vorstufe getestet. Den Amp kann man über einen Schiebeschalter seitlich am Anschlussfeld deaktivieren. Klasse ist
das Design: Die schlanke Holzzarge, die es in glänzendem Schwarz, mattem Weiß oder Walnussfurnier gibt, verleihen dem T1 zusammen mit dem 8 mm starken Glasplattenteller einen klassisch-modernen Look. Zur Vollausstattung gehören außerdem das amtliche MMSystem Ortofon OM5E und eine abnehmbare Haube aus Plexiglas. Getreu seinem Motto gingen wir gleich ans Werk, respektive in den Hörraum. Das Ortofon OM5E ist ein Klassiker, das zwar keine Spitzenleistungen abzuliefern vermag aber einen soliden Basissound erzeugt, der prima mit den meisten Genres zurechtkommt. Schon bei unserem ersten aufgelegten Song – Jennifer Warnes, „Once I Was Loved“– wurde klar, dass sich Pro- Ject richtig entschieden hat. Laufwerk und Tonarm sind exakt auf das OM5E zugeschnitten
und das Zusammenspiel war perfekt. Jennifers Stimme kam klar und differenziert aus den Referenzboxen. Die Streicher blieben sanft aber bestimmt im Hintergrund. Überhaupt war die Tiefe der Bühne beeindruckend, etwas, was man von einem Plattenspieler der 300- EuroKlasse nicht unbedingt erwarten würde. Als nächstes legten wir die feine Stockfisch- Produktion „In The Groove“von Allan Taylor auf. Beim Song „Let The Music Flow“musste der Pro- Ject zeigen, was er in Sachen Feindynamik zu bieten hatte. Taylors tiefer, facettenreicher Gesang ist schwer zu reproduzieren. Nur sehr gute Ketten offenbaren den Schmelz in seiner Stimme, doch auch damit kam der T1 gut zurecht. Hier und da wurden S- Laute ein bisschen hart, manche Details des Gitarrenpickings klangen leicht unsauber, aber insgesamt war das eine gute Wiedergabe anspruchsvoller, akustischer Musik. Nun wollten wir auch noch Hardrock ausprobieren und griffen zu Meat Loafs Meisterwerk „Bat Out Of Hell“(1977). Wir senkten Nadel auf Seite 2, Track 2, und der epische Song „Paradise By The Dashboard Light“bretterte durch den Hörraum. Produzent und Komponist Jim Steinmann hat der Platte eine ganz besondere Atmosphäre eingehaucht, die der T1 ordentlich reproduzierte. Auch wenn es mal richtig laut wurde, kam er nicht aus dem Tritt. Impulsverhalten der Drums und Dynamik im mehrstimmigen Gesang klangen hier tadellos.