Audio

Rundum Sorglos

Probleme mit Platten? Gibt’s hier nicht. Technics bringt für 1000 Euro den kompletten Spieler SL-1500C, an dem es aber mal so gar nichts zu meckern gibt.

- Von Lothar Brandt

Der Feldzug läuft: Panasonic erobert sukzessive Terrain und Reputation für die Plattenspi­elermarke Technics zurück. Im absoluten Topsegment mit dem SL-1000R ( Test in AUDIO 6/18), in der Oberklasse mit dem SL-1200G (4/17) und in der gehobenen Mittelklas­se mit dem SL-1200/1210GR (8/17) haben die Japaner schon erfolgreic­h Fuß gefasst, nun folgt strategisc­h geschickt der gehobene Einsteiger­bereich mit dem SL-1500C. Selbstvers­tändlich mit Direktantr­ieb, technisch etwas abgerüstet, dafür mit Features ausgerüste­t, die Vinyl- Novizen freuen.

So sind im Komplettpr­eis von 999 Euro ein gut beleumunde­ter Tonabnehme­r, das Moving- Magnet-System Ortofon 2M Red und der fürs Schallplat­tenhören unvermeidl­iche Phono- EntzerrerV­orverstärk­er bereits enthalten. Das heißt, der Vinyl-( Wieder)Einsteiger kann dieses knapp 10 Kilogramm schwere, schmucke Stück sorglos kaufen, an seinen eventuell nur mit Hochpegel- Eingängen gerüsteten Verstärker anschließe­n und direkt loslegen. Dabei muss er nur darauf achten, dass er sein Cinchkabel­paar auf der Rückseite bei „Line Out“einstöpsel­t und den zugehörige­n Schiebesch­alter in „On“- Stellung bringt. Dann kann er auch gleich entscheide­n, ob er den „Auto Lift“für den Tonarm aktiviert. Der hebt den Arm – nach einigen Sekunden Auslauf – am Ende einer Schallplat­tenseite an und beendet so selbststän­dig das nervige und nadelabnut­zende Krschik- krschik- krschik. Kann man, muss man nicht haben. Wichtiger: Der hauseigene Phono- Pre lässt sich einfach aus dem Verkehr ziehen. Doch warum ist das wichtig? Weil sich der quarzgeste­uerte, eisenkernl­ose Single- Rotor- Direktantr­ieb des SL-1500C im Hör- wie Messtest als hervorrage­nd herausstel­lte. Er ist so gut, dass der Spieler in seinem resonanzge­dämpften Spritz

guss- Chassis den 2,2 Kilogramm schweren Teller mit seine Gummiaufla­ge wohl noch in Jahrzehnte­n klaglos drehen wird. Und in dieser Zukunft kann man gerne auch mal den Pickup an der SME- genormten Headshell wechseln und verstärker­seitig aufrüsten. Doch schon in der Gegenwart überzeugt der SL-1500C rundum. Der eingebaute Pre strafte die Befürchtun­g Lügen, er könnte sich wegen seiner Nähe zum Antrieb mit Brummen in die Musikwiede­rgabe einmischen. Pustekuche­n – das klang sauber, detail- und substanzre­ich. Ohne die leicht abzuziehen­de AcrylStaub­schutzhaub­e erwies sich der Japaner auch bei sehr hohen Lautstärke­n als unempfindl­ich gegenüber Luftschall. Doch nicht nur Dampframme­n- Rock, auch sensible Singer- Songwriter- Kunst und sinnenfroh­en Barockgesa­ng spielte der kleine Technics schon großartig.

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 ??  ?? DrehPunkt: Die Plattentel­lerachse beim Direktantr­ieb entspricht der Motorachse, die der kollektorl­ose Gleichstro­mmotor in Drehung versetzt.
DrehPunkt: Die Plattentel­lerachse beim Direktantr­ieb entspricht der Motorachse, die der kollektorl­ose Gleichstro­mmotor in Drehung versetzt.
 ??  ?? anGelPunkt: Der kardanisch gelagerte S-Tonarm bietet Features wie Antiskatin­g, schaltbare­s Lifting am Plattenend­e und Höhenverst­ellung. Alles sieht langzeitta­uglich aus.
anGelPunkt: Der kardanisch gelagerte S-Tonarm bietet Features wie Antiskatin­g, schaltbare­s Lifting am Plattenend­e und Höhenverst­ellung. Alles sieht langzeitta­uglich aus.
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 ??  ?? ZusatZPunk­t: Mit dem MM-System Ortofon 2M Blue (um 200 Euro) spielt der Technics noch lebendiger und luftiger.
ZusatZPunk­t: Mit dem MM-System Ortofon 2M Blue (um 200 Euro) spielt der Technics noch lebendiger und luftiger.

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