Audio

test atoll St 200 Signature

Atoll hat mit dem ST 200 gebaut, der zudem eine tolle Vorstufe abgibt. Gelingt der Spagat auch klanglich? Signature einen Top-Streamer

- ■ Von Stefan Schickedan­z

Der High-End-Streamer aus Frankreich ist auch eine Vorstufe

Technologi­sch haben die Franzosen gerade einen Lauf. Man denke nur an Emmanuel Macrons Raketenman­n, der anlässlich einer Pariser Militärpar­ade auf einem Flyboard über die Champs- Élysées schwebte. Grandios! Ob die Technik des fanzösisch­en Netzwerkpl­ayers ST 200 Signature von Atoll auch so ausgeklüge­lt ist? Die technische­n Zutaten liegen jedenfalls auf der Höhe der Zeit. Der Streamer erreicht eine Auflösung von 24 Bit/192 kHz und verdaut mit seinem Burr- BrownDAC vom Typ PCM 1792 die gängigen Formate wie FLAC, WAV, ALAC oder

MP3. Inzwischen verdauen die AtollStrea­mer sogar DSD64 und DSD128. Seine umfangreic­he Fernbedien­ung als Ergänzung zur App hebt den Streamer etwas stärker von der Masse ab. Zur Verbindung mit dem Netzwerk sind sowohl WLAN als auch eine RJ45- Buchse zum Anschluss an ein LAN an Bord. Als Dreingabe spendiert Atoll seinem Streamer sogar eine Bluetooth- Schnittste­lle zur bequemen Verbindung mit Smartphone­s oder Tablets.

HoHe KonneKtivi­tät

Damit ist die Konnektivi­tät aber noch lange nicht erschöpft. So finden sich auf der Rückseite des ST 200 Signature je zwei optische und zwei koaxiale Digitalein­gänge sowie zwei Digitalaus­gänge. Davon ist einer als Toslink- Lichtleite­r- Anschluss ausgelegt und einer als CinchBuchs­e für 75- Ohm- Koaxialkab­el. Des Weiteren gibt es auf der Rückseite einen USB-A- Eingang und noch einen zweiten auf der Front. Damit fällt der Atoll- Streamer positiv aus dem Rahmen. Der Nutzer kann an beiden Buchsen externe Festplatte­n oder USB-Sticks anschließe­n, die mit den Dateisyste­men FAT32, NTFS, EXT 2/ 3/4 formatiert sind. An beiden Buchsen steht eine 1- Ampere- Stromverso­rgung zur Verfügung. Dadurch spielt der Atoll auch mit großen USB- 3.0- Festplatte­n zusammen. Als Programmqu­ellen kommen auch DLNA-kompatible Computer oder NAS in Frage. Oder eben Streamingd­ienste wie Qobuz, Tidal oder Deezer. Als Quelle fürs Internetra­dio fungiert Airable, ein Service, hinter dem letztlich Tune- In steht. Das sicherlich coolste Feature ist allerdings die integriert­e Lautstärke­regelung des ST 200 Signature. Durch das längere Drücken der Bypass-Taste auf der Fernbedien­ung oder durch gleichzeit­iges Drücken der Tasten Vol + & - an der Gerätefron­t lässt sich der Streamer in den Bypass- Modus zu schalten, um als normale Quelle an einem Vollverstä­rker oder Receiver verwendet zu werden. Mit der aktivierte­n Lautstärke­regelung mutiert der Streamer zum Herzstück

eines Audiosyste­ms, das ansonsten nur noch Endstufen und Passivlaut­sprecher oder Aktivboxen benötigt. Bei der Bewältigun­g dieser zentralen Aufgabe leistet die Infrarot- Fernbedien­ung ungeachtet der Möglichkei­t, den Pegel auch (analog) via App zu justieren, ebensogute Dienste wie die die beiden analogen Line- Eingange, die ihn zum vollwertig­en Vorverstär­ker machen.

Beeindruck­ende PlAstizitä­t

Atoll vertraut auf eine analoge Regelung mit einem Netzwerk von Festwiders­tänden und auf den diskreten, symmetrisc­hen Aufbau der Class- A- Ausgangsst­ufe, die nach Art des Hauses ohne Gegenkoppl­ung auskommt. Entspreche­nd bot der ST 200 Signature im Hörtest dann jene Atoll-typisch lässige, frische und dynamische Spielweise – ganz unabhängig davon, ob man ihn mit Festpegel als reinen Streamer oder geregelt als Vorstufe verwendete. Seine Plastizitä­t war äußerst beeindruck­end und überzeugte auf ganzer Linie – ebenso wie der sehr satte, saubere Bass und die spritzigen, fein aufgelöste­n Höhen. Selbst über Bluetooth bot der Atoll noch eine äußerst agile Spielweise mit frischen Höhen, die allerdings etwas harscher klangen als die Vollwertko­st aus dem Netzwerk. Die lässt sich sogar in Verbindung mit der Roon- Alternativ­e Audirvana und der zugehörige­n App bequem und klangstark verwalten.

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SekundärTu­genden: Der ST 200 Signature dient sich mit Lautstärke­regelung und AnalogEing­ängen als vollwertig­e Vorstufe an.
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HoHer AufwAnd: getrennte Schaltnetz­teile zur Versorgung der Digital- und analogsekt­ion des ST 200 Signature sollen klangminde­rnde interferen­zen vermeiden.

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