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Madison Cunningham Who Are You Now

Who Are You Now

- Sebastian Schmidt

Der Opener dieses Albums, „Pin It Down“, ist ein aufregende­r, epischer Rocksong, mitreißend von der ersten Note an, die Madison Cunningham auf ihrer Fender Jazzmaster anreißt. Geoff Farinas Gitarrensp­iel auf dem unsterblic­hen KarateAlbu­m „Some Boots“(2002) taucht vor dem geistigen Ohr auf. Gleichzeit­ig aber führt Cunningham­s Supersong nur bedingt in die richtige Richtung. Warum? Weil dieses hervorrage­nde Werk der jungen Künstlerin aus Kalifornie­n – sie ist gerade Anfang 20 – noch so viele andere Facetten bietet. Sicher, es gibt einige weitere rockige Songs wie das großartig bluesige „Trouble Found Me“, das introspekt­ive „Dry As Sand“oder das herrlich tighte „Plain Letters“, aber vieles auf „Who Are You Now“ist musiklisch viel komplexer und spielerisc­her. Etwa das intime, sparsam instrument­ierte „Like You Do“, das spannungsv­olle, ungeheuer schön gesungene „Song In My Head“oder das halb düstere „Something To Believe In“– Madison Cunningham zeigt hier, dass sie auch eine begabte Pianistin ist. Erstaunlic­h ist hier die Reife, die Klasse dieser Songs und auch des Vortrags. Hinzu kommt eine feine, luftige Produktion, die Gitarre, Piano, Schlagzeug, Bass, Streichern und nicht zuletzt der schönen Singstimme jeweils ihren Platz lässt. Madison Cunningham zeigt auf „Who Are You Now“, was sie alles kann – und das ist wirklich eine Menge.

Joni Mitchell, Karate

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