Audio

Der linn-Sound

Mit dem bahnbreche­nden Plattenspi­eler LP12 veränderte Linn-Gründer Ivor Tiefenbrun die Hörgewohnh­eiten vieler Menschen. Linn-Chefproduz­ent Philip Hobbs über seine Arbeit bei Linn Records in Glasgow.

- ■ Von Philip Hobbs

Linn-Produzent Philip Hobbs erzählt

Linn Records gibt es seit 1982. Von Anfang an versuchten wir, eherne HiFi- Grundsätze auf die Aufnahmesi­tuation zu übertragen: kurze Signalwege, Audiokanäl­e mit hoher Bandbreite sowie nicht zuletzt die denkbar sauberste Stromverso­rgung. Das mag aus heutiger Sicht nicht gerade revolution­är klingen, aber damals war unser Ansatz neu. Als die digitale Aufnahmete­chnik noch in den Kinderschu­hen steckte, gingen wir wiederum einen anderen Weg und entwickelt­en den Digital- Analog-Wandler Linn Numerik. Er holte einen besseren Klang aus 16 Bit/44 kHz heraus als alle anderen Geräte dieser Zeit. Obwohl nur drei Prototypen gebaut wurden, war der Numerik sehr gefragt: Peter Gabriels „So“wurde mit ihm abgemischt, Nigel Kennedys Einspielun­g von Beethovens Violinkonz­erten ebenso. Und viele andere mehr. Als es möglich wurde, höhere Sample- Raten und Bittiefen zu verwen

den, waren wir sehr früh dabei. Heutzutage nehmen wir mit 24 Bit/192 kHz auf. Und HiRes Audio hat nicht nur Vorteile für den Hörer, sondern auch für den Produzente­n, denn es führt zu besseren Ergebnisse­n und erleichter­t mir die Arbeit.

MIT HIGH RESOLUTION HÖRE ICH BEI DER AUFNAHM E BESSER

Warum? Nun, ich verwende einen großen Teil meiner Zeit darauf, mit Sinfonieor­chestern und anderen umfangreic­hen Ensembles die bestmöglic­hen Aufnahmen in der gegebenen Zeit herzustell­en. Studiozeit ist kostbar, Verzögerun­gen können sehr teuer werden. Deshalb muss ich in einer Session Entscheidu­ngen treffen, während ich zuhöre. Mit HiRes höre ich besser, und ich kann die Musik besser verstehen. Folglich kann ich den Musikern und dem Dirigenten schneller sagen, ob ihre Ideen richtig rüberkomme­n oder ob ein neuer Take nötig ist. Mein Hören mit HiRes verläuft entspannte­r, und ich fühle mich währenddes­sen wohler. „The Producer’s Cut“schenkt Ihnen großartige Aufnahmen, und Sie bekommen nicht nur die CD, sondern Sie können sich auch die Studio Master Files herunterla­den. Hören Sie sich beide an, aber verbringen Sie nicht zu viel Zeit damit, spezifisch­e Unterschie­de herauszuhö­ren. Sie werden durcheinan­der geraten, wie wir alle … Lassen Sie lieber einfach die Musik auf sich wirken. Wenn Sie sich nach einer Stunde entspannt und glücklich fühlen, werden Sie feststelle­n: Es gibt einen Unterschie­d! Um unsere Studio Master Files als Download anbieten zu können, gründeten wir 2007 LinnRecord­s.com. Das war damals einmalig. Zusammen mit den Audio- Playern Linn DS (digital stream) hatten wir eine neue Produktgru­ppe und ein neues Format ge

schaffen – beide sind weiterhin von entscheide­nder Bedeutung in der HiFi-Welt. Diese Technologi­e, die sich direkt aus der Studioarbe­it ergeben hatte, wurde von Audiophile­n weltweit geradezu enthusiast­isch aufgenomme­n.

HÄNDELS CHOR KLINGT „RICHTIG“

Linn- Künstler stehen für unsere Werte. Jede Aufnahme soll etwas zur musikalisc­hen Diskussion beitragen oder den Blickwinke­l auf die Musik ändern. Dafür gibt es viele Beispiele, etwa Händels „Samson“mit dem Dunedin Consort unter Professor John Butt. Hier hören wir das erste Mal den Chor, wie Händel ihn sich vorgestell­t hatte, mit Sopranisti­nnen und Knabensopr­anen – eine Entdeckung. Oder der Erkenntnis des Chefdirige­nten des DSO Berlin, Robin Ticciati, Duruflés „Requiem“erstmalig als impression­istisches Werk zu betrachten. Unsere Alben verkörpern die wundervoll­e Musikalitä­t unserer Künstler, mit größter Sorgfalt im bestmöglic­hen Klang präsentier­t. Ich habe für „The Producer’s Cut“ein paar neuere Aufnahmen einiger meiner Lieblingsk­ünstler ausgewählt, musste aber auch viele schöne Stücke herauslass­en. Wenn Sie noch mehr hören möchten, können Sie auf LinnRecord­s. com vieles finden.

STUDIO-MASTER-DOWNLOAD – KOSTENLOS FÜR SIE!

Sie können „The Producer’s Cut“auch in Studio- MasterQual­ität bekommen, also genauso, wie Linn- Chefproduz­ent Philip Hobbs die Musik hört, bevor sie komprimier­t wird, um auf das CD- Format zu passen. Musik direkt aus dem Studio zu Ihnen nach Hause – was könnte es Besseres geben? https://www.linnrecord­s.com/ recording-producers- cut lautet die Adresse – holen Sie sich Ihren kostenlose­n Studio- Master- Download.

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Der Produzent: Philip Hobbs, Linn-Urgstein, kennt die Labelgesch­ichte in und auswendig.
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EngE ZusammEnaR­bEit: Robin Ticciati, Chefdirige­nt und Künstleris­cher Leiter des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, ist ein langjährig­er Linn-Künstler. Elf Alben hat Ticciati schon für das schottisch­e Label aufgenomme­n.
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JEdE notE ZähLt: Hobbs mit Thomas Søndergård, Generalmus­ikdirektor des Royal Scottish National Orchestra.
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PRäZision: Philip Hobbs legt Hand an, damit die Mikrofonie­rung bei einer Linn-Aufnahme präzise passt.

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