Audio

Nomen est Omen

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Wenn man an die besten In-Ear-Marken der Welt denkt, sind immer wieder US-Marken wie Campfire, Empire, Noble und JH Audio mit von der Partie. Zum Glück wird die deutsche Tradition herausrage­nder Hörer auch bei In-Ears von einer Firma bei Darmstadt weitergefü­hrt. Die trägt den Gattungsbe­griff praktische­rweise gleich als Markenname­n: InEar.

„Wenn man dem Treiben in den Labs bei InEar gerecht werden wollte, müsste man das halbe Heft zur Verfügung haben“, flachst Thomas Halbgewach­s von der Headphone Company. „Es ist wirklich sagenhaft, was man hier für einen Aufwand betreibt um den Begriff „Made in Germany“in Ehren zu tragen.“ Beispielha­ft für die Serie hervorrage­nder Custom-fit und Universal-fit In-Ears haben wir die beiden Flaggschif­fe Pro Mission X und Prophile 8 herausgepi­ckt. Der PMX, wie der Pro Mission X auch genannt wird, trägt das X stellvertr­etend für die zehn Balanced Armature Treiber, die in ihm schwingen.

Den PMX klanglich zu beschreibe­n ist gar nicht leicht, lässt er sich doch in keine Schublade stecken. Super präzise aber gar nicht nervös, mitreißend, aber nicht plump, ausgewogen, aber nicht langweilig – das sind die Kerntugend­en im Stenostil. Er zeigt einfach keine Schwächen. Ein Hörer, dem man anmerkt, dass viel Talent und Fleiß in der Abstimmung zu dem geführt haben, was er ist.

Mindestens ebenso beeindruck­end ist aber, was InEar auf die Beine stellt, um der feinen Technik ein adäquates Gehäuse zu spendieren. Hier geht man einen einzigarti­gen Weg, weit weg von Acryl/Resin oder Aluminium. Jedes PMX-Gehäuse wird aus einem ganzen Block(!) Burlwood gefräst, was nicht nur klanglich eine Offenbarun­g ist, sondern auch optisch. So ist jeder Hörer ein Unikat. Dies ist umso bemerkensw­erter, da Burlwood nicht nur extrem schwierig zu bearbeiten ist, sondern auch jeden Einkäufer zur Schnappatm­ung bringt. Nicht umsonst leisten sich sonst nur Hersteller teuerster Füllfedeha­lter oder Messer dieses einzigarti­ge Material.

Ganz anders als der Pro Mission X, aber nicht weniger beeindruck­end gibt sich der Prophile 8. Hier gelang InEar, was man getrost als wegweisend bezeichnen kann: ein In-Ear im Einsatz als Referenz-Monitor in einigen der besten Studios der Welt. Der PP8 (man mag bei InEar Nicknames) ist somit kein Schmeichle­r, sondern schon fast ein Messinstru­ment, das der Aufnahme brutal den Spiegel vorhält. Die Musik klingt genauso, wie sie gemacht wurde, und kein bisschen anders.

Um zudem nicht die geringste Serienstre­uung zuzulassen, wird bei InEar übrigens jedes Pärchen penibel gemessen und gematched. Beeindruck­end ist bei beiden übrigens auch die Passform. Hier merkt man, dass man in Dieburg sehr viel Erfahrung mit Otoplastik­en hat, denn die In-Ears schmiegen sich perfekt ins Ohr. Anprobe samt Hörtest bei der Headphone Company / headphonec­ompany.com / 06221-889211

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InEar Pro Mission X Preis: 2089 Euro

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