Beherrscher der Patente
Im Silicon Valley sind nicht nur die großen IT- und Softwarehersteller daheim. Hier hat auch ein mächtiger HighEnd-Hersteller sein Zelt aufgeschlagen. So geschehen vor rund 40 Jahren. Bruce Hall gründete eine Company, die einzig die tiefen Töne in den Wohnraum bringen sollte – Velodyne Acoustics.
Der Durchbruch kam 1983. Zuvor hatten die meisten Hersteller in diesem Segment Subwoofer vorgestellt, die über das Ziel hinausgeschossen waren – zwar tief und mächtig, aber auch unbeherrscht. Bruce Hall wollte Kontrolle in das audiophile Spiel bringen. So entstand der ULD-18. Eine Wuchtbrumme, fast 60 Kilogramm schwer. Bruce verbaute in ihm einen Beschleunigungsmesser und nannte es High Gain Servo System. Der ULD-18 spielte lauter und tiefer als alles andere auf dem Markt und hatte dabei 20- bis 30-fach niedrigere Verzerrungswerte. Die Tester waren außer sich, die Legende von Velodyne hatte begonnen.
In den weiteren Jahren ließ sich Velodyne seine Erfindungen gleich dutzendweise sichern. Ein weiterer Markstein erschien 2003 – der weltweit erste digitale Subwoofer mit DSP-Technologie. Auch die Bedienung änderte sich dramatisch zugunsten des Nutzers. Velodyne erschuf den ersten Subwoofer mit Fernbedienung. Die Top-Serie Digital Drive Plus wird als Stand des Machbaren im Subwooferbau anerkannt. Hier gibt es die präzisesten Subwoofer mit den geringsten Verzerrungen. Velodyne hält so viele Patente in der Subwoofer-Technik wie kein anderer Hersteller in der Industrie. Anfang dieses Jahres dann der Überraschungscoup: Der langjährige Deutsche Importeur hat Velodyne aufgekauft – komplett, mit allen Werkzeugen und allen Patenten. Der weltweite Vertrieb von Velodyne Acoustics, wird künftig von der Audio-Reference-Zentrale in Hamburg gesteuert. Ganz frisch gibt es spannende Neuheiten und Aktionen. So ein „Trade-in“: Den bestehenden Subwoofer, egal, welcher Marke, beim Händler vorbeibringen und im Gegenzug das vielfach ausgezeichnete Velodyne-Modell DD-10 Plus sichern. So sinkt der Preis dramatisch – von 4590 auf 3000 Euro. Wer ganz klein – preislich wie in der Bauweise – bei Velodyne einsteigen will: Ganz neu ist der MicroVee MKII erschienen. Er ist ultrakompakt – mit Seitenmaßen unter 25 Zentimetern. Dazu aber mit einem Kraftwerk im Rücken, ein Digital-Amp befeuert eine 16,5-Zentimeter-Membran mit 2000 Watt (1100 Euro).