MAGNET-KÖNIG
Bei seiner Einführung hat der Aeon das Preis/ Leistungs-Verhältnis für Magnetostaten nach unten hin verschoben. Nun kommt der Aeon 2. Ist er noch besser?
Dan Clark Audio? Firmierte der Vorgänger Aeon Flow (siehe Test in AUDIO 2/2019, Seite 56) nicht unter der Marke „Mr. Speakers“? Genau, doch es gab gewichtige Gründe dafür, den Namen zu ändern. Dan Clark ist der Mastermind hinter der Kopfhörerentwicklung von Mr. Speakers aus den USA. Er begann seine Karriere während des Studiums in einem HiFi- Laden, daneben entwickelte er Lautsprecher für sich selbst aber auch schon für andere Firmen. Bald gründete er eine Audio- Entwicklungsfirma und nannte sie Mr. Speakers. Kurz darauf begann der Kopfhörermarkt förmlich zu explodieren und Dan arbeitete daran, den bestmöglichen Sound aus Kopfhörern mit dem geschlossenen Prinzip herauszuholen. Die ersten Exemplare waren von ihm modifizierte Fostex- Kopfhörer mit überwiegend magnetostatischen Wandlern. Irgendwann entwickelte Dan dann doch eigene Kopfhörer, Magentostaten und Elektrostaten. Die für Magnetostaten extrem leichten Kopfhörer bildeten nun das Kerngeschäft der Kalifornier, basieren natürlich bis heute auf den Ideen von Dan Clark. Aus diesem Grund trägt die Marke ab sofort seinen Namen: Dan Clark Audio, auch kurz: DCA.
Der Aeon 2 ist der direkte Nachfolger des Aeon Flow und das sieht man ihm auf den ersten Blick an, denn äußerlich hat sich kaum etwas verändern. Nach wie vor basieren die Kapseln auf der ungewöhnlich dreieckigen Form, die der Biegung des Kieferknochens folgt und dadurch besser nach außen hin abschließen soll. Die zwei dünnen Kopfbügel aus Memory- Metall sind ebenso geblieben, wie das austauschbare Kabel mit mechanisch verriegelten Steckern. Alles in allem machte der Aeon 2 einen robusten Eindruck. Im Test fiel uns allerdings auf, dass die matte Lackierung, mit der die
Kapselhalterungen beschichtet sind, sich recht empfindlich gegenüber Kratzern verhält. Bei uns blätterte sie an einigen Stellen etwas ab. Genau diese Halterungen hat der Hersteller verändert und jeweils ein Gelenk eingefügt, dank denen man den Kopfhörer zusammenfalten kann. Dadurch passt er in ein kleineres Hardcase und wird damit schon fast ein Mobilhörer.
NOCH ETWAS TRANSPARENTER
Auch bei den klanglichen Anpassungen ist der Hersteller sehr behutsam vorgegangen. Im Bassbereich merkten wir, dass die neue Version etwas weniger aufträgt und dafür eine Spur mehr durchzeichnete. Insgesamt wurde das Klangbild noch leichter und transparenter. Besonders weibliche Gesangstimmen, wie zum Beispiel Elin Furubotn auf ihrem aktuellen Album „Blikk“klangen eine Spur räumlicher. Akustisches audiophiles Material mochte der Aeon 2 ganz besonders. Auch bei Klassik und Jazz fühlte er sich hörbar wohl. Seine feindynamischen Ambitionen waren beispiellos. Weniger lagen ihm Hardrock und Metal. Hier wirkte er zeitweise farblos.