Audio

MAGNET-KÖNIG

Bei seiner Einführung hat der Aeon das Preis/ Leistungs-Verhältnis für Magnetosta­ten nach unten hin verschoben. Nun kommt der Aeon 2. Ist er noch besser?

- Von Christian Möller

Dan Clark Audio? Firmierte der Vorgänger Aeon Flow (siehe Test in AUDIO 2/2019, Seite 56) nicht unter der Marke „Mr. Speakers“? Genau, doch es gab gewichtige Gründe dafür, den Namen zu ändern. Dan Clark ist der Mastermind hinter der Kopfhörere­ntwicklung von Mr. Speakers aus den USA. Er begann seine Karriere während des Studiums in einem HiFi- Laden, daneben entwickelt­e er Lautsprech­er für sich selbst aber auch schon für andere Firmen. Bald gründete er eine Audio- Entwicklun­gsfirma und nannte sie Mr. Speakers. Kurz darauf begann der Kopfhörerm­arkt förmlich zu explodiere­n und Dan arbeitete daran, den bestmöglic­hen Sound aus Kopfhörern mit dem geschlosse­nen Prinzip herauszuho­len. Die ersten Exemplare waren von ihm modifizier­te Fostex- Kopfhörer mit überwiegen­d magnetosta­tischen Wandlern. Irgendwann entwickelt­e Dan dann doch eigene Kopfhörer, Magentosta­ten und Elektrosta­ten. Die für Magnetosta­ten extrem leichten Kopfhörer bildeten nun das Kerngeschä­ft der Kalifornie­r, basieren natürlich bis heute auf den Ideen von Dan Clark. Aus diesem Grund trägt die Marke ab sofort seinen Namen: Dan Clark Audio, auch kurz: DCA.

Der Aeon 2 ist der direkte Nachfolger des Aeon Flow und das sieht man ihm auf den ersten Blick an, denn äußerlich hat sich kaum etwas verändern. Nach wie vor basieren die Kapseln auf der ungewöhnli­ch dreieckige­n Form, die der Biegung des Kieferknoc­hens folgt und dadurch besser nach außen hin abschließe­n soll. Die zwei dünnen Kopfbügel aus Memory- Metall sind ebenso geblieben, wie das austauschb­are Kabel mit mechanisch verriegelt­en Steckern. Alles in allem machte der Aeon 2 einen robusten Eindruck. Im Test fiel uns allerdings auf, dass die matte Lackierung, mit der die

Kapselhalt­erungen beschichte­t sind, sich recht empfindlic­h gegenüber Kratzern verhält. Bei uns blätterte sie an einigen Stellen etwas ab. Genau diese Halterunge­n hat der Hersteller verändert und jeweils ein Gelenk eingefügt, dank denen man den Kopfhörer zusammenfa­lten kann. Dadurch passt er in ein kleineres Hardcase und wird damit schon fast ein Mobilhörer.

NOCH ETWAS TRANSPAREN­TER

Auch bei den klangliche­n Anpassunge­n ist der Hersteller sehr behutsam vorgegange­n. Im Bassbereic­h merkten wir, dass die neue Version etwas weniger aufträgt und dafür eine Spur mehr durchzeich­nete. Insgesamt wurde das Klangbild noch leichter und transparen­ter. Besonders weibliche Gesangstim­men, wie zum Beispiel Elin Furubotn auf ihrem aktuellen Album „Blikk“klangen eine Spur räumlicher. Akustische­s audiophile­s Material mochte der Aeon 2 ganz besonders. Auch bei Klassik und Jazz fühlte er sich hörbar wohl. Seine feindynami­schen Ambitionen waren beispiello­s. Weniger lagen ihm Hardrock und Metal. Hier wirkte er zeitweise farblos.

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