JUNGER SCHWEDE

Der schwedische Hersteller Urbanista bringt einen In-Ear-Hörer mit Vollausstattung. Das Modell „London“soll ganz oben mitspielen. Wir hören nach.

Richtig, Vollausstattung ist hier angesagt. Zunächst zum Ladecase: Es nimmt die beiden 4,7 Gramm leichten Kapseln auf und fixiert sie magnetisch. Bei der Ladebuchse im Case haben sich die Schweden für USB-Typ- C entschieden. Ein weiser Entschluss, denn der Anschluss hat den Vorteil, dass man den Stecker nicht verkehrt herum einstecken kann. Doch es geht noch einfacher, denn das Case versteht sich auch mit drahtlosen Ladematten nach dem Qi-Standard. Im Test funktionierte das drahtlose Laden gut, uns fiel allerdings auf, dass das Case nach längerem drahtlosem Laden an der Unterseite unangenehm heiß wurde. Die Temperatur übertrug sich teilweise auch auf die im Case liegenden Kapseln, man sollte diese daher ein paar Sekunden lang auskühlen lassen, bevor man sie in die Ohren steckt. Vier Paar Silikonstöpsel in verschiedenen Größen liegen bei. Die Bedienung arbeitet mit berührungsempfindlichen Sensoren an beiden Kapseln. Ein Doppeltipp auf die linke Kapsel pausiert die Wiedergabe. Ein langer Tipp schaltet den Ambience- Modus ein, bei dem die Außengeräusche durchgestellt werden. Dieselben Gesten an der rechten Kapsel starten den Sprachassistenten respektive aktivieren das ANC. Auch die Lautstärke lässt sich direkt an den Kapseln regeln, ein kurzer Tipp links stellt leiser, rechts wird es lauter. Prima: nimmt man einen Stöpsel heraus pausiert die Wiedergabe automatisch. Eine App für weitere Einstellmöglichkeiten bieten die leider Schweden nicht an. Zum Klang: Gleich bei den ersten Takten wurde klar, dass die Ohrhörer warm abgestimmt sind, was eher Klassik und Jazz entgegenkommt. Die Höhen wirkten allerdings stets leicht verwaschen. Das ANC arbeitete gut und es verbesserte die Höhendynamik ein wenig. Tiefe Töne kamen druckvoll und definiert mit einer ganz leichten Überbetonung.