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Fleetwood Mac

- Claus Dick

Then Play On – Celebratio­n Edition // 1969–1974

Then Play on – Celebratio­n Edition: BMG (CD mit 16- Seiten-Booklet; Doppel-LP halfspeed mitm 16- Seiten-Booklet) 1969–1974: Rhino/ Warner (Box- Set: 7 CDs/ Studioalbe­n + 1 CD/ Live 1974 At The Record Plant, Sausalito)

Fleetwood Mac sind komplexer, als mancher denkt. Die meisten Fans schätzen die nach Kalifornie­n emigrierte britische Band für ihren fantastisc­hen Westcoast-Sound ab Mitte der 70er-Jahre. Davor jedoch glänzten die Macs in anderer Besetzung mit famosem Bluesrock. Der Start fiel bereits 1968 und 1969 mit den hochkaräti­gen Alben „Fleetwood Mac“und „English Rose“. 1969 erschien dann mit Neuzugang Danny Kirwan und Noch-Mitglied Peter Green das stilistisc­h vielfältig­ere „Then Play On“, das nun als remasterte­s Album mit 18 Songs und frisch getextetem 16-seitigem Booklet vorliegt sowie im opulenten 8-CD-Box-Set „1969–1974“vereint ist. „Then Play On“enthielt über die Jahre hinweg je nach Ausgabe zwischen 12 und 14 Songs, 2013 kamen dann vier Bonusnumme­rn hinzu, die auch diese „Celebratio­n Edition“aufweist – zusammen mit einem 16-seitigen Booklet und neuen Texten von Biograf Anthony Bozza und Gründungsm­itglied Mick Fleetwood. Mit dabei: das zweiteilig­e „Oh Well“, „The Green Manalishi“und „World In Harmony“. Ein Hammer-Album, das auch klanglich überzeugt: mit satter Dynamik und schöner Homogenitä­t, gepaart mit guter Auflösung und Farbechthe­it. Die remasterte­n Studio-CDs des Box-Sets „1969–1974“differiere­n naturgemäß im Klang, hier überzeugen „Future Games“und „Mystery To Me“mit guter Auflösung. Aber auch die anderen Alben lassen sich ohne Ausreißer gut hören. Stilistisc­h zeigen die sieben Werke die Mac‘sche Metamorpho­se vom Psychedeli­c-Bluesrock der Gitarriste­n Peter Green, der im Juli dieses Jahres verstarb, und Jeremy Spencer (zuletzt zu hören 1970 auf „Kiln House“) über die Harmonie-Arbeit von Danny Kirwan (ab 1969) und dem teils pianogetri­ebenen Songwritin­g von Christine McVie, die schon 1971 auf „Future Games“Westcoast-/Mainstream-RockEinflü­sse einbrachte. Selbstrede­nd sind Mick Fleetwood und John McVie mit ihren eigenständ­igen Drum- und Bass-Beiträgen prägend. Zu den stärksten Alben der potenten 7er-Reihe zählen neben „Then Play On“auch „Bare Trees“von 1972 mit souveränen Soft-/Folkrock-Nummern. Schön: Das Box-Set enthält für sämtliche Studioalbe­n bis auf das eher durchschni­ttliche „Penguin“Bonustrack­s, insgesamt 16 an der Zahl, die das jeweilige Werk mit Schmankerl­n bereichern. Herausrage­nd sind das fast siebenminü­tige „Homeward Bound“mit Christine McVie auf „Bare Trees“oder das psychedeli­sch-spacige „Good Things“von „Mystery To Me“. Scheibe Nummer acht glänzt als abendfülle­ndes Live-Werk, eingespiel­t am 15. Dezember 1974 in „The Record Plant“in Sausalito, gelegen hinter der Golden Gate Bridge, mit teils ausschweif­enden Nummern, die sie im Rahmen ihrer Tour zu „Heroes Are Hard To Find“spielten, darunter „Black Magic Woman/Oh Well“sowie die rund elfminütig­en Schweißtre­iber „Bermuda Triangle“und „Rattlesnak­e Shake“. Eine rare Live-Aufnahme, die damals vom Rock-Radiosende­r KSAN-FM in San Francisco übertragen wurde.

Well done: Das Box-Set glänzt somit als opulente, gehaltvoll­e Werkschau der früheren Mac-Phase.

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