Multiquarium Big Band Remembering Jaco
Naive Records/ Note 1 (2 LPs mit bedruckten Innenhüllen in Schatulle, ungefütterte Innenhüllen, 4-seitiges Beiblatt)
Der US-amerikanische Bassist Jaco Pastorius (1951–1987) zählt mit seinem unglaublich virtuosen Spiel auf dem bundlosen (fretless) Bass zu den stilprägenden Tieftönern des Jazz und der Fusion. Alkohol und Kokain beendeten seine Karriere und sein Leben viel zu früh. Drummer Peter Erskine spielte mit ihm Anfang der 1980er-Jahre zusammen und spricht auf „Remembering Jaco“passende Worte: „Jaco was complicated – Jaco was human“. Diese rahmen mitreißende Bigband-Arrangements von einigen der stärksten Pastorius-Werke ein. Drummer André Charlier und Keyborder Benoit Sourisse geben der fantastischen französischen Multiquarium Big Band das rhythmische Rückgrat und harmonische Struktur. Die Bass-Parts aber konnte kein „normaler“Bassist übernehmen – das tat mit Biréli Lagrène ein Gitarrist der ALiga. Er trat als 20-Jähriger mit Pastorius noch 1986 in Europa auf. Es ist unglaublich, wie sattelfest, wie einfühlsam, wie Jaco-like er am Viersaiter agiert. Band und Bassist zeigen durch die Bank Weltklasse, auch in den drei „Improvisations“auf Seite 4. Die exzellente, von Charlier gemischte und gemasterte Klangqualität (ver)führt zu lautem Aufdrehen. Die sehr guten Pressungen geben dann ein minimal erhöhtes Laufgeräusch von sich, dafür keinerlei Knacker oder Ticks. Eine würdige Würdigung. Jaco hätte sie geliebt.