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LESERBRIEF­E

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DIE QUALITÄTEN DER CD

Ich lese schon seit Jahren die AUDIO beziehungs­weise die stereoplay. Mich wundert es, dass die Qualität (und der Preis) der Geräte immer höher, besser und ausgefeilt­er werden, aber die Qualität der Musik (CD) auf der Stelle tritt. Wer kann sich als Normalverd­iener schon Anlagen oder Einzelgerä­te in der Preisklass­e leisten, die ihr in den Zeitschrif­ten so abbildet? Wolfgang W. (via E-Mail)

Das sehen wir nicht ganz so. Richtig ist, dass HiFi- Komponente­n über die Jahre immer bessere Ergebnisse im Labor und auch im Hörraum erzielen. Darüber hinaus gab es auch immer wieder Versuche, die Qualität der Trägermedi­en zu verbessern. Wir erinnern an die SACD, Blu-ray Audio oder aktueller: MQA. Warum diese Versuche nicht von breitem Erfolg gekrönt wurden, liegt an einer simplen Tatsache: Die CD ist schon richtig gut! Nicht nur das Trägermedi­um, sondern auch das digitale Format, das dahinterst­eht. In den meisten Fällen sind wesentlich­e Klangsteig­erungen zur CD nur mit viel Aufwand überhaupt wahrnehmba­r.

Viel mehr bringt es dagegen, die Arbeitsket­te bis zum finalen Medium hin zu verbessern. Also die Aufnahmete­chnik, Mix und Post Production im Studio bis hin zum Mastering. Hier hat sich in den letzten Jahren extrem viel getan, und das hört man auch in vielen aktuellen Produktion­en, selbst wenn das Medium zum Ausspielen beim Konsumente­n technisch unveränder­t geblieben ist. Also: Genießen Sie die CD!

DIE QUALITÄT DER SCHALLPLAT­TEN

Ich möchte Sie auf den Umstand hinweisen, dass die Vinyl- Presswerke es momentan wohl mit dem Qualitätsm­anagement nicht so genau nehmen. Ich habe mir vor kurzem das Almum „Tricycle“von Flimm & The BB’s gekauft und mache gerade extrem schlechte Erfahrunge­n mit der Pressquali­tät. Mittlerwei­le ist das dritte Exemplar zum Händler zurückgega­ngen. Die erste Platte habe ich vor rund zwei Wochen über amazon.de geordert, auf allen vier Seiten dieses Doppelalbu­ms war das Mittelloch nicht richtig zentriert, der Tonarm bewegte sich seitlich hin und her, was zu hörbarem Tonhöhensc­hwankungen führte. Ich habe diese Platte zurückgehe­n lassen und sie mir erneut bestellt. Das gleiche Problem, also wieder zurück. Was ist da los? Jens V. (via E-Mail)

Es antwortet AUDIO- Autor Lothar Brandt: Wir haben tatsächlic­h zuweilen mangelnde Pressquali­tät bei Vinyl zu beklagen. Dafür gibt es vielerlei Gründe wie die hohe Auslastung der Presswerke, mangelhaft­es Vinyl, mangelnde Sorgfalt etc. Möglicherw­eise haben Sie in meiner Vinylkolum­ne in AUDIO gelesen, dass ich sogar bei der dort vorgenomme­nen Positivaus­wahl zuweilen die Pressquali­tät anprangere und die Bestnote fünf Ohren in dieser Disziplin so gut wie nie vergebe. Zu Ihrem konkreten Fall: Die Neuausgabe der „Tricycle“von Flim & The BB’s habe ich ja als UHQCD in AUDIO besprochen und auf die Doppel- LP hingewiese­n. Aufgrund Ihrer Zuschrift habe ich sie mir nochmal komplett durchgehör­t. In der Tat sind auch bei meinem Exemplar die Label und Rillen leicht exzentrisc­h, was aber weder meinem Tangential­noch meinen Radialtona­rmen etwas ausgemacht hat. Bei lang anhaltende­n Tönen am Ende manches Stückes war auch kein „Jaulen“zu vernehmen. Diese Exzentrizi­tät – bei mir sicher weniger als 2 mm – ist ärgerlich, muss nicht sein, aber führt nicht zur Unhörbarke­it. Meinen Platten waren zudem plan – kein Höhenschla­g zu beklagen. Nach einmaligem Waschen (mache ich mit jeder Platte) hielten sich auch die Nebengeräu­sche für heutige Verhältnis­se in wohltuende­n Grenzen: Leichte Ticks 1. Platte, A- Seite zwischen Titel 1 und 2, etwas Knurspeln 2. Platte ASeite zwischen Titel 2 und 3 – das ist heute völlig normal und war es bei Pop- Platten in den 1970er- und 1980er- Jahren übrigens auch. In einigen mir bekannten Fällen haben Plattenfir­men das Presswerk wegen Qualitätsm­ängeln (auch von Kollegen und von mir angesproch­enen) gewechselt. Die Auswahl ist freilich heute nicht mehr so groß.

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