Cabasse The Pearl Sub & IO3 .............
Wir konnten es gar nicht erwarten, uns die Kugel zu geben. Dafür betätigten wir uns nebenbei praktisch als Beta-Tester der Software des 2.1-Sets aus The Pearl Sub und iO3. Trotz kleiner Bugs der brandneuen App begeisterte uns das smarte Subwoofer-Satellitensystem aus Brest.
Kugeln haben bei Cabasse Tradition. Auf dem Fabrikgelände bei Brest stand zu Napoleons Zeiten eine Munitionsfabrik, deren Ziegelsteinbau über die Jahrhunderte erhalten blieb. Auch der spätere Eigentümer des Geländes hat eine gewisse Tradition bei der Kugelherstellung. Konstruktionen wie der VierWegeLautsprecher La Sphere, der dank QuadKoaxialBauweise und Kugelform die perfekte Punktschallquelle verkörpert, sprechen für sich. Es folgten viele weitere runde Sachen, bevor mit der Pearl der nächste große Schritt kam: Cabasse besetzte damit überzeugend das Thema Streaming und Multiroom.
Der DreiWegeLautsprecher lässt sich über
LAN und WLAN vernetzen und kann via
Bluetooth auch direkt vom Handy Musik abspielen. Eine smarte
Lösung, die als Stereooder Monosystem einen ganzen Raum mit mächtigen Bässen beschallen kann. Mit einem
Durchmesser von rund 33
Zentimetern nimmt The Pearl aber auch ganz schön Raum ein, was sich nicht mit allen Wohnstilen verträgt. Immerhin gelingt The Pearl mit ihrem rückseitig angeordneten 25cmLanghubTieftöner eine dermaßen kraftvolle, tiefe Basswiedergabe, dass man ihr durchaus die Sekundärtugenden eines Subwoofers attestieren kann. Was lag also näher, als eine Abwandlung der Pearl als attraktiven DownfiringSubwoofer zu bauen?
Voilà: Hier ist The Pearl Sub, der sich perfekt zur Ergänzung der Kugelriege von Cabasse eignet. Wir entschieden uns für eine besonders wohnzimmerfreundliche Variante und kombinierten den schicken AktivSubwoofer mit einem Paar IO3. Diese passiven ZweiWegeKoaxialSysteme eignen sich mit ihren Stativen sowohl zur Aufstellung auf Tischen und Sideboards als auch zur Aufhängung an der Wand.
Auch in Sachen Ansteuerung versetzten sich die Konstrukteure gekonnt in die Lage ihrer Konsumenten. Deshalb versorgt sich The Peal Sub nicht nur selbst, sondern über seine vier soliden Lautsprecherklemmen auch die Satelliten. Und jetzt wird es erst richtig smart. In der App StreamControl findet sich unter den sehr umfangreichen Einstellmöglichkeiten nicht nur eine Reihe von SoundPresets wie „Absekung des Hoch/ Mitteltons“oder „Anhebung des Bassbereichs“(man beachte den feinen Unterschied). Die Franzosen ge
hen noch zwei Schritte weiter: Sie ermöglichen mit ihrem DEAP-System das bequeme Abrufen von LautsprecherProfilen für drei verschiedene Satelliten (Baltic, Riga oder iO), die in der Cloud hinterlegt wurden. Damit braucht sich der Nutzer keine Gedanken über Trennfreuqenzen oder sonstige Anpassungen an den Subwoofer zu machen. Auch der Standort der Satelliten lässt sich in der App definieren. Und dann kann man das System auch noch per Klick auf einen Button auf den Raum einmessen.
CLEVER & SMART
Das ist schon sehr durchdacht, gerade auch für ein modisches System, das ja eher auf Sonos- Kunden als auf HighEnder zielt. Umso bemerkenswerter ist angesichts dessen, dass sich ComputerNerds sogar die Auslastung von CPU und Speicher anzeigen lassen können. Allerdings hatte die App noch zahlreiche Bugs, an deren Behebung auch nach Redaktionsschluss noch fieberhaft gearbeitet wurde (Nachprüfung folgt in der nächsten AUDIO).
Immerhin konnten wir nach einigen Unterbrechungen der Netzwerk-Wiedergabe auf den guten alten Stereo- CinchEingang des Pearl Subs wechseln und ungetrübt sattem Sound lauschen. Das stylishe System bot in Verbindung mit den winzigen iO3 eine breitbandige und dazu äußerst impulsive Wiedergabe, die in ihrem Grundcharakter einem Paar The Pearl sehr ähnlich ist, nur dass man bei einer dezenten Platzierung des Subwoofers weniger von der Technik sieht. Die frische wie differenzierte Mittelhochton
Wiedergabe wurde wie von Cabasses Perlen gewohnt, durch einen ehrfurchtgebietenden, eher weichen, voluminösen Bass ergänzt – dies wohlgemerkt schon mit dem Preset „Neutrale Wiedergabe“. Somit empfiehlt sich das dynamische 2.1-System trotz Verzichts auf HDMI- Anschlüsse auch als bombastische Stereo- Heimkino- Lösung, zumal die Entwickler ihm eine Lipsync- Regelung spendierten. Was die Synergie zwischen den Kugeln betrifft: Das kleinste und stärkste Team seit Napoleon und Josephine. Sozusagen Bon Apart.
Die hardware ist Cabasse richtig gut gelungen. Was die software kann, wird sich demnächst im Nachtest zeigen. Von den bugs und ulkigen Übersetzungsfehlern einmal abgesehen, ließ auch die app ein durchdachtes, nutzerfreundliches konzept erkennen.