NuPrime Omnia A300
Mit dem brandneuen Omnia A300 bringt NuPrime einen kompakten Streaming-Amp, der sich besonders gut auf die Wiedergabe vieler Musik-Services versteht.
Gegründet wurde NuPrime im Jahr 2014. Seitdem entwickelt Jason Lim mit seinem hochmotivierten Ingenieurteam edle HiFi- Komponenten, wobei sich der Firmensitz in den USA, die Fertigung aber in Taiwan befindet. Der Erfolg stellte sich ein: Für einige seiner innovativen Geräte wurde NuPrime bereits ausgezeichnet.
Jason Lims neuester Streich ist der Vollverstärker Omnia A300, ausgestattet mit vielerlei Streaming- Features und für 1500 Euro erhältlich. Als erstes sticht hier der sehr kompakte Aufbau ins Auge, misst doch das Gehäuse in der Breite gerade einmal 28 Zentimeter. Trotzdem stellt der Omnia A300 mit 2 x 170 Watt an 4 Ohm eine satte Leistung zur Verfügung – eine ausgefuchste Class- D- Endstufe macht’s möglich.
Ein positives Bild bietet auch die Verarbeitung, denn das Gehäuse besteht aus hochwertigem Aluminium- Strangguss mit feinem Finish. Beim Anheben beeindruckt kleines, durchaus feines High- End. In diesem Zusammenhang sei auch die Fernbedienung erwähnt, die etwas antiquiert, aber sehr solide ist.
An Eingängen gibt es einmal Analog Line, dazu digital Toslink, USB- In und I²S über eine HDMI- Buchse. Letztere erlaubt die Übertragung von Taktsignalen und vermeidet so prinzipiell das Entstehen von Jitter. Außer den Lautsprecheranschlüssen sind auch analoge Vorstufenausgänge mit Pegeleinstellung vorhanden, dazu SPDIF optisch/koaxial.
GUTE AUSSTATTUNG FÜR KOPFHÖRER
Liebhaber der Kopfhörerwiedergabe kommen mit dem A300 besonders auf ihre Kosten, denn auf der Frontplatte finden sich Klinkenbuchsen im 3,5- und 6,3-mm- Format. Ansteuern lassen sich damit auch niederohmige Kopfhörer bis etwa mittleren Wirkungsgrads. Ein Leckerbissen ist der Bluetooth- Sender, zu
mal sich dieser auf den klanglich hochwertigen Codec aptX HD versteht. Darüber hinaus gibt es einen BluetoothEmpfänger in der gleichen Qualität zum Streamen von entsprechend ausgestatteten Smartphones und Tablets.
ZUGRIFF AUF FAST ALLE MUSIK-SERVICES
Die wichtigsten Quellen des A300 liegen freilich im Netzwerkbereich. Dabei fällt der die große Anzahl von Streamingdiensten auf, die sich einbinden lassen, auch in HiRes: Amazon Music, Deezer, Qobuz, Spotify, Tidal, Napster, QQ Music, Tune- In und iHeart Radio. Auf Musik im lokalen Netzwerk greift der A300 per UPnP/ DLNA zu. Zur Musikversorgung im Heimnetz kommen NAS-Server in Frage, auf denen zum Beispiel die kostenlose Software „Minim Server“installiert wird. Eine preisgünstige Möglichkeit liegt darin, auf der heimischen Fritzbox einen UPnP-Server einzuschalten. Dann einfach per USB eine HDD/SSD mit den Musikdaten anschließen – fertig.
Das ist – zumindest bedingt – eine Möglichkeit, ein Manko des A300 zu kompensieren, denn dieser bietet weder einen Einbauplatz noch einen USB- Anschluss für Massenspeicher. Die Zertifizierung „Roon ready“besitzt der A300 nicht, künftig wird der Roon-Zugriff aber per AirPlay möglich sein. Die Bedienung des A300 kann am Gerät selbst, per
Fernbedienung oder via App erfolgen. Das Display ist gut ablesbar, liefert aber keine Textanzeige, sodass ein gezielter Zugriff auf Heimnetz und Streamingdienste nur per App möglich ist. Sämtliche Funktionen bietet die NuPrime- App „Omnia Receiver“, allerdings wird damit die am Gerät und per Fernbedienung nutzbare feine Lautstärke- Auflösung in 0,5- dB-Schritten auf grobe 3 dB erhöht. Das können die UPnP- Apps „Mconnect“und „BubbleUPnP“zwar beheben, doch beherrschen diese wiederum nicht den vielfältigen Zugriff des A300 auf Streamingdienste.
Die klanglichen Qualitäten des A300 erreicht NuPrime durch den Einsatz hochwertiger aktiver und passiver Elektronikkomponenten. Für die D/A-Wandlung ist ein mit vielen Funktionen ausgestatteter Chip des Typs CS43131 von Cirrus Logic zuständig. Der verarbeitet DSD256 sowie 32- Bit-Signale und enthält einen hochwertigen Kopfhörerverstärker mit Impedanzerkennung. Für die Abtastratenwandlung setzt NuPrime auf eine proprietäre Lösung.
KRAFTVOLLES KLANGERLEBNIS
Im Hörtest mit 4- Ohm- Boxen lieferte der kleine A300 eine erstaunlich kraftvolle Vorstellung. Das galt insbesondere für abgrundtiefe und mittlere Bässe, doch kamen auch Präzision und Abbildung sehr gut rüber. Souverän schaffte die Class- D- Endstufe die anspruchsvolle Darbietung in „Slidin’ By“vom legendären Billy- Cobham-Album „Live In Rome“. Neben den Drums überzeugte Ernie Watts mit bissigem Saxofon genauso wie Brian Bromberg am Bass.