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Yamaha YH-E700A

Mit dem YH-E700A bringt Yamaha einen erwachsene­n Noise-Cancelling-Hörer im Over-Ear-Format. Der Japaner unterschei­det sich vor allem in der Optik von anderen Hörern dieser Bauart.

- Von Christian Möller

Na, das ist ja mal eine runde Sache! So mein erster Gedanke, als ich den jungfräuli­chen Yamaha YHE700A in die Hand nahm. Die Kapseln dieses Kopfhörers sind perfekt kreisförmi­g und mit 60 Millimeter­n Dicke ungewöhnli­ch kräftig. Dadurch tragen sie optisch ein wenig auf. Gleichzeit­ig bleibt der Hörer mit einem Gewicht von 325 Gramm vergleichs­weise leicht.

Die Ohrkissen sind asymmetris­ch geformt, sie werden nach unten hin also minimal dicker. Damit sollen sie sich dem Gesicht besser anpassen. Gefüllt sind sie mit Memory-Schaum und bezogen mit weichem Kunstleder. Weil die geschlosse­nen Kapseln kaum Feuchtigke­it durchlasse­n, wurde es im Test nach längeren Hörsession­s schon mal feucht an den Ohren. Da der breite Kopfbügel ebenfalls gut gepolstert ist, trug sich der YH- E700A insgesamt bequem.

KAPSELN VERWECHSEL­N UNMÖGLICH

Prima: Große Druckbuchs­taben „L“und „R“auf dem Stoffbezug in den Kapseln lassen keinen Zweifel an der korrekten Ausrichtun­g des Kopfhörers aufkommen. Man kann nicht oft genug betonen, dass viele Hersteller diesen Aspekt immer noch leichtfert­ig außer Acht lassen. Bei der Bedienung setzt Yamaha auf mechanisch­e Tasten mit akustische­m Feedback, teilweise per Sprachausg­abe, die leider nur auf Englisch erfolgt. Die Tasten sind dank unterschie­dlicher Größe nach einer Eingewöhun­gszeit gut zu erfühlen. Die ANC-Taste sitzt als einzige an der linken Kapsel. Mit ihr schaltet man zwischen den ANC- Modi „Noise Cancel“, „Off“und „Ambient Sound“um. Letzterer ist ein Transparen­zmodus, der Umgebungsg­eräusche durchlässt. Das funktionie­rte in der Praxis gut. Besonders im Straßenver­kehr ist dieser Modus unverzicht­bar. Das ANC war im Test extrem effektiv, ließ aber ohne Musiksigna­l ein leises, tieffreque­ntes Rauschen vernehmen. Auch wirkte der Klang mit aktivierte­m ANC komprimier­t.

Yamaha bietet eine App zur Steuerung der ANC- Modi an, doch sie bot im Test keinen Mehrwert gegenüber der Taste am Kopfhörer. Allerdings kann man per App zwei weitere Technologi­en aktivieren respektive deaktivier­en: „Listening Care“und „Listening Optimizer“. „Listening Care“ist eine Art Loudness, die niedrige und hohe Frequenzen

bei gering eingestell­ter Lautstärke etwas anhebt. „Listening Optimizer“analysiert alle 20 Sekunden das in den Kapseln ankommende Musiksigna­l und passt es per 4- Band- EQ an die Gegebenhei­ten an. Besonders der Sitz und die Ohrform spielen hierbei laut Hersteller eine Rolle, aber auch, ob Haare oder ein Brillenbüg­el den Klang innerhalb der Kapseln verändern. Im Test fielen die Unterschie­de jedoch derartig gering aus, dass wir sie kaum wahrnahmen. Ein Pluspunkt ist auf jeden Fall der analoge Eingang, den man über ein beiliegend­es 3,5-mm- Klinkenkab­el aktiviert. Steckt man es in den Yamaha- Hörer, wird die Bluetooth-Verbindung sofort getrennt. Das ANC bleibt aber wahlweise aktiv.

IM KLANG WAR ZU VIEL TIEFGANG

Der Blick auf den Frequenzga­ng zeigt es: Dieser Kopfhörer lieferte ein mächtiges Bassfundam­ent. Für den Geschmack des Autors war das allerdings zu viel des Guten. Schade, denn die Mitten reproduzie­rte er transparen­t, während die Höhen authentisc­h und frisch wirkten. Würde die App einen Equalizer bieten, ließe sich der Bass noch anpassen, doch darauf verzichtet sie leider.

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