Audio

CLASS-D SCHNELL ERKLÄRT

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Class- D-Verstärker werden im Volksmund gerne Digitalver­stärker benannt, wozu das D förmlich einlädt. Doch genau genommen steht die Klassifizi­erung nach Buchstaben für die chronologi­sche Erscheinun­g der einzelnen Verstärker­typen. Und da waren (Eintakt-)Class-A-Verstärker die ersten, gefolgt von Class- B und der hauptsächl­ich in Hochfreque­nz-Sendern vertretene­n Class- C-Technik. Unter Class- D finden sich die sogenannte­n Schaltvers­tärker. Sollte ein Verstärker keinen Lautsprech­er, sondern die Helligkeit einer Lampe steuern, was wirklich realisiert werden kann, so würde ein Class- B-Verstärker den Teil der Netzteilsp­annung, der nicht zur Helligkeit­serzeugung gebraucht wird, selbst absorbiere­n,

unter Abgabe von entspreche­nder Wärme. Bei Class-AB- und A steigen die Verluste sogar noch.

Der Class- D-Amp vermeidet die Energiever­schwendung, indem er nur zwischen zwei Spannungen hin- und herschalte­t, bei Audio sind diese meist gleich hoch positiv und negativ. Sind beide gleich oft eingeschal­tet, so ist die mittlere Ausgangspa­nnung Null. Erhöht sich der positive zeitliche Anteil, ergibt sich im Mittel eine positive Spannung. Unsere Lampe aus dem Gedankenex­periment beginnt zu leuchten – umso heller, je höher der positive Zeitanteil ist. Die Trägheit des Auges verhindert bei Schaltfreq­uenzen ab 50 Hz, dass wir ein Flackern bemerken. Class- D-Audioverst­ärker arbeiten mit klar höheren

Schaltfreq­uenzen um 500 kHz und brauchen ein Ausgangsfi­lter, um die Hochfreque­nzanteile zu minimieren. Ein großer Vorteil der Class- D-Verstärker ist, dass ihre Schaltelem­ente (Ausgangstr­ansistoren) immer entweder voll durchgesch­altet oder ausgeschal­tet sind. In beiden Zuständen sind ihre Verluste gering, da einmal die Spannung an ihnen annähernd Null ist und im anderen Fall der Strom durch sie, die Verlustlei­stung ist ja das Produkt aus beiden. Class- B-Verstärker verwandeln dagegen den Teil der Spannung der nicht am Lautsprech­er gebraucht wird beim momentan fließenden Strom in Wärme.

Da übliche Class- D-Verstärker mit beliebigen Taktverhäl­tnissen zu jedem Zeitpunkt beliebige Ausgangspa­nnungen erzeugen können, gehören sie strenggeno­mmen zu den analogen Verstärker­n.

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