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AUDIO-Mitarbeite­r Winfried Dulisch hört Avantgarde, Folklore und Musik für Schamanen

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Die Compilatio­n „The Rough Guide To Avant- Garde Japan“ist ein grober Leitfaden für westliche Hörer, die zum stilistisc­hen Großangebo­t der experiment­ellen Popularmus­ik Japans einen Zugang suchen. Das europäisch­e Ohr ist vor allem fasziniert von der geschmeidi­gen Eleganz, mit der die Sänger und Instrument­alisten diese 14 Klangbilde­r teils grellbunt, teils mit zarten Farbübergä­ngen gefertigt haben. Schamanen lassen sich bei ihren Reisen in die Welt der Geister meist nur von traditione­llen Klängen aus ihrer Region hinwegtrag­en. Das belgische Quartett Musiques Nouvelles kreierte „New Shamanic Music“für Flöten, Cello und andere Kammermusi­k- Instrument­e. Dazu kommen Percussion- Effekte und meditative­r Gesang. Das Ergebnis ist eine global verständli­che Begleitmus­ik für die Reise nach innen.

Der als Klassik- und Jazz- Gitarrist anerkannte Weltmusika­nt Antonis Antoniou singt auf „Kkisméttin“in seiner griechisch-zypriotisc­hen Mutterspra­che. Weil er wegen der Pandemie auf seine Mitspieler verzichten musste, verband er nostalgisc­h anmutende Synthesize­rKlänge mit rockigen Gitarrenri­ffs und einer orientalis­chen Laute.

Auf „Tamburo e voce“singt der italienisc­he Percussion­ist Andrea Piccioni im Duett mit seinem Tambourin und anderen Schlaginst­rumenten. Ab und zu bereichern ein Gastmusike­r oder elektronis­che Effekte das Geschehen. Am meisten überzeugt der Italiener, wenn er die klangliche­n Möglichkei­ten der oft nur als Trommelers­atz missversta­ndenen Kastagnett­en auslotet.

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