Zu Besuch bei Ultrasone
Auf Gut Raucherberg, irgendwo zwischen Ammersee und Starnberger See, sitzt Ultrasone. Dort entstehen feinste Kopfhörer von Weltruf. Wir haben Ultrasone-CEO Michael Willberg besucht und über Werte und Tradition gesprochen.
Die Navi leitet mich durch Oberbayern. Bis Starnberg kenne ich mich noch gut aus, dahinter wird meine Ortskenntnis dünn. Von der B2 führt eine kleine Straße durch dichte Wälder auf einen Hügel – vor mir taucht Gut Raucherberg auf. Vor dem Gebäude stehen zwei Teslas, denn für Ultrasone- Chef Michael Willberg ist Nachhaltigkeit keine Worthülse. Der Chef empfängt mich im traditionellen Gewand, die Trachtenjacke gehörte schon seinem Großvater. Wertarbeit kommt eben nie aus der Mode. Das ist auch der Ansatz, den Ultrasone mit seinen Produkten verfolgt: Der Generationenkopfhörer, der zum geliebten Erbstück wird. Dazu später mehr.
Der Chef führt mich durch die Räumlichkeiten. Alles hier ist angenehm unprätentiös, zahllose Bilder von Musikern, die einen Ultrasone- Kopfhörer tragen, zieren die Wände. Dass die Hörer bei Musikern sehr beliebt sind, weiß ich aus eigener Erfahrung, denn ich verwende seit gut zehn Jahren einen HFI- 580 fürs Gitarreund Bassspielen. Obwohl es das Modell inzwischen nicht mehr gibt, wäre eine Reparatur auf Gut Raucherberg tatsächlich kein Problem. In einem Regal entdecke ich sogar einen alten HFI-200, dessen Besitzer sich schon auf seine Instandsetzung freut.
Die Kopfhörer von Ultrasone sind keine Wegwerfprodukte, das ganze Unternehmen stemmt sich gegen den Trend des schnellen Konsums. Und so langsam verstehe ich den Standort. Die DNA der Firma besteht zum großen Teil aus der bayerischen Kultur und Lebensart. Nachhaltigkeit in Form einer Lederhose
oder eben eines Jankers, der sich seit Generationen im Familienbesitz befindet. Aber Michael Willberg schreibt auch den Gedanken der Gemeinschaft groß und lebt danach.
BLICK NACH VORNE
Bisher werden lediglich die EditionsKopfhörer auf Gut Raucherberg gefertigt, aber die der Pro- Serie sollen in naher Zukunft ebenfalls hier in Oberbayern enstehen. Tradition heißt nicht Stillstand: Ein Besucherzentrum, das augenscheinlich sehr schick werden wird, befindet sich im Bau. Die Pandemie verzörgert auch hier einige Projekte.
Geplant ist auch ein neues Produkt, das Tradition, Werte und modernste Technologie in einer Art verbindet, wie ich sie vorher noch nie gesehen habe. Ein Generationen- Kopfhörer? Verraten darf ich leider nichts, gar nichts, denn dieses Projekt unterliegt strengster Geheimhaltung. Aber vielleicht werde ich zum Produkt- Launch wieder auf Gut Raucherberg eingeladen. Dann komme ich auch in Tracht. Versprochen.