Nagaoka JT-80 BK�
Der Traditionshersteller Nagaoka bringt die „Jeweltone“-Serie in den MM-Markt. Die Spitze markiert das schwarzgewandete JT-80 BK – ein System, das in allen Farben glänzt.
Diese Korpusform mit dem unten ansetzenden Tonnengewölbe – die hat man doch schon mal gesehen? Richtig: Für die limitierte Auflage des Technics SL-1210 GAE (AUDIO 11/20) fertigten die Landsleute und Tonabnehmerspezialisten von Nagaoka exklusiv das JT-1210. Dieses Moving- MagnetSystem bildete sozusagen die Vorhut für die Jeweltone- Serie der Japaner. Das Topmodell heißt JT- 80 BK (wie Black), kostet rund 600 Euro und unterscheidet sich äußerlich nur durch die gänzlich schwarze Generatoreinfassung vom JT1210 – oder auch vom JT- 80 LB (wie Lapis Blue) für 230 Euro. Das kam auch zum Test, erwies sich aber im Labor mit einer Nadelnachgiebigkeit (Compliance) von über 50 μM/mN als zu weich aufgehängt für gängige Tonarme. Deshalb lief alleine das BK auf, das sich mit Werten von 23 (vertikal) und 25 (lateral) für die heute üblichen leichten bis mittelschweren Ausleger noch gut eignet.
Nagaoka feierte 2020 das 80-jährige Bestehen. Man verfügt also über Erfahrung im Tonabnehmerbau, seien es nun Moving Iron oder eben MM. Beim Spitzen- MM sitzt ein elliptischer, nackter Abtastdiamant (laut eigener Auskunft schleift Nagaoka etwa 90 Prozent aller weltweit verbauten Abtastnadeln) auf dem Nadelträger aus dem so leichten wie steifen Bor. Doch auch der Generator erfreut sich edelster Materialien. Jedenfalls konnte das teuerste Jeweltone seinem Namen alle Ehre machen. Juwelengleich glänzten die Stimmen von Katja Werker, Llyod Cole oder Stephanie Lottermoser, in allen möglichen Klangfarben erblühte „The Orchid“vom Maciej Golyzniak Trio (alle Musiktipps siehe Vinyl-Teil). Doch wirkte bei aller Pracht nichts aufgesetzt, die unaufdringliche Natürlichkeit leuchtete, ohne zu blenden. Das recht leise Nagaoka JT- 80 BK verführt zum Langzeithören – und zum Kauf einer Top- MM-Stage.