VOLLVERSTÄRKER BIETEN KAUM DIGITALAUSGÄNGE
Was mir immer häufiger auffällt: Die Hersteller geizen (selbst bei teureren) Vollverstärkern mit Digitalausgängen oder sie denken schlicht nicht daran, dass diese heutzutage gewünscht werden könnten. Ich hatte mit allen bisher getesteten (und nicht gerade billigen) Vollverstärkern das Problem, dass zum Beispiel ein Focal- Clear- Kopfhörer in angemessener Lautstärke am Kopfhörerausgang des Vollverstärkers nicht zu betreiben war. Ergo war ein separater Kopfhörerverstärker fällig, und den kann man ohne Digitalausgang am Vollverstärker nur analog ansteuern, was nicht jeder so möchte. Der NAD M33 (siehe Test in AUDIO 5/21, Seite 58, Anm. d. Red.) ist deswegen bei mir aus der engeren Auswahl gefallen. Ich bleibe dann lieber beim Atoll SDA 200 Signature, der in dieser Hinsicht vorbildlich ausgestattet ist (Digital- Out je 1 x optisch und Koax). Heinz C. (via E-Mail)
Mit dem fehlenden Digitalausgang am NAD M33 und an vielen anderen Vollverstärkern sprechen Sie ein Problem an, das Kopfhörerliebhabern das Leben wirklich schwer machen kann. Schließlich soll der Vollverstärker möglichst nahe bei den Lautsprechern stehen. Ein Kopfhörerverstärker hingegen gehört am besten direkt neben den Lieblingssitzsessel. Und die verlustfreie und auch optisch unauffälligste Verbindung zwischen Anlage und Kopfhörerverstärker ist sicher ein Digitalkabel, ob optisch oder koaxial.
Wobei man beim NAD M33 zumindest sagen kann, dass er einen klanglich sehr guten und auch schon recht kräftigen Kopfhörerausgang mitbringt. Ihren Focal- Kopfhörer kann dieser bis etwa 108 dBSPL treiben. Das ist für sehr dynamikreiche Musik mit 20- dBPegelspitzen sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange, mit dem üblicherweise stark komprimiertem Rock und Pop reicht es aber durchaus schon für Hörschädigungen aus. Leider reicht der Platz in den AUDIO-Tests oft nicht aus, um auf solche Details einzugehen. Doch immerhin erfassen wir die Ausstattung in der Tabelle zum Test.