Audio

Canton GLE 80

Die Winter ist vorbei, der Bäume treiben aus. Und Canton formuliert seine GLE-Serie neu. Die Nummer 80 zeigt höchste Spielfreud­e – hier im Exklusivte­st.

- Von Andreas Günther ■

Erfreulich­es von Canton: Die Mannen aus dem Taunus haben ihren beliebte GLE- Lautsprech­er modernisie­rt. Bei der vorigen Generation war die Nomenklatu­r teils schwierig geworden, jetzt taktet Canton in klaren Strukturen: Die kleinste Box heißt GLE 20, die größte GLE 90. Wir haben uns für die GLE 80 entschiede­n, die mittlere unter den Standboxen. „Dezente Optik – kraftvolle­r Auftritt“, sagt Canton über die neuen Boxen. Stimmt. Aber wie immer zeigt sich Canton feinsinnig. Man ist sich seiner Macht bewusst, posaunt diese aber nicht heraus. 99 Zentimeter ist die GLE 80 hoch, 18 Kilogramm bringt sie auf die Waage. Kein Riese im Wohnzimmer, aber doch stattlich. Rund 1000 Euro werden für das Paar Canton GLE 80 fällig, bestellen lässt sie sich in Schwarz und Weiß. Die Abdeckung an der Front hatte Canton bislang kantig und eckig geformt. In der neuen GLE-Serie ist diese nun schwungvol­l und an den Ecken gerundet. Wer sich sämtliche Lautsprech­er der neuen Reihe auf einem Familienbi­ld ansieht, von der Standbox bis zum Subwoofer, dem kann durchaus der Gedanke an feinstes Bauhaus kommen.

Die Chassis wurden zum Teil allein für diese Serie geschaffen, aber die Wirkstoffe sind bereits bekannt. So lässt Canton in der Höhe eine Membran aus Aluminium- Mangan schwingen. Der Mitteltöne­r aus Titan darüber springt bei 300 Hertz an. Mit identische­r Diagonale und ebenfalls aus Titan wird der Bass gestemmt. Positiv zu erwähnen sind die mehrfach gefalteten Sicken.

Selbst mit verbundene­n Augen könnte der Tester diese Box als ein Meisterwer­k von Canton ertasten. Die Rückseite ist stringent und auf das Essenziell­e reduziert – ein Single-Wiring-Terminal liegt unter der Bassreflex­öffnung. Das ist so klassisch, wie es klassische­r kaum sein könnte.

begabung für jede Musik

In unseren Hörraum wurde die Canton GLE80 sozusagen direkt von der Werkbank geliefert. Kein Vorserienm­odell, aber doch eine frühe Geburt – ein weltweiter Exklusivte­st in AUDIO. Wir spielten viele Test-Tracks zu und waren immer wieder verblüfft. Mit dieser Canton kann einen die Musik treffen und berühren.

Beim Label Harmonia Mundi ist eine super klingende Aufnahme erschienen: Das schwedisch­e Ensemble Quadriga Consort tanzt um die Birken und huldigt dem „Midsummer“. Der Chor singt a capella, dann schneidet ein Pop- Mix dazwischen, in den feinen Momenten kommt das Cembalo dazu. Ein großartige­s Fest mit einer Musik, die uns einstimmen und einnehmen will. Die Canton spielte da mit. Da pulsierten tiefe Trommeln, da standen Flöten direkt vor uns. Feststimmu­ng von großer Kraft. Kantig der Bass – erstaunlic­h, wie präzise die Canton herabsteig­en konnte. Nur bei allertiefs­ten Frequenzen legte die Elac oder die Quadral hier noch ein Quäntchen zu. Dann wieder die Stimmen, verzerrung­s- und resonanzfr­ei wie selten – das wirkte wie durch eine unsichtbar­e Lupe auf den Sweet- Spot fixiert.

Wenn es aber sein sollte, konnte die GLE80 auch laut, sehr laut sogar – etwa bei „Tubthumpin­g“von Chumbawamb­a. Mit der inoffiziel­len Hymne der Fußball-WM 1998 ging im AUDIO- Hörraum flugs die Party ab. Den Breaks verlieh die Canton Atem, wie es nur Lautsprech­er mit üppigen Pegelreser­ven können. Tipp: Ein guter Transistor­verstärker der gehobenen Mittelklas­se passt perfekt zur Canton GLE 80. >>

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FEiN UND KLar: Das Single-Wiring-Terminal führt direkt in die Weiche.
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MEtall überall: In der Höhe setzt Canton auf einen Alu-ManganMix. In der Tiefe schwingt Titan.

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