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Triangle Borea BR08

Die Borea BR08 von Triangle lenkt eine bemerkensw­erte Kraft auf den Sweet-Spot. Und die französisc­he Standbox macht noch einiges mehr richtig.

- Von Andreas Günther ■

Die Franzosen mögen nicht nur Baguette, Rohmilchkä­se und Rotwein – nein, sie lieben auch die Sterne. Also weniger die am Himmel als die Auszeichnu­ngen der Industrie. Kein HiFiLand dieser Welt ist so darauf fixiert. So sind auf der Webseite der BoreaSerie von Triangle alle Auszeichnu­ngen versammelt. Das Magazin „What Hifi“hat volle fünf Sterne vergeben, „HiFi Choice“lobte ebenfalls fünf Sterne aus. Die Kollegen der stereoplay haben ein „Highlight“vergeben.

Das Paar Borea BR08 kostet bescheiden­e 1000 Euro. Da ist man weit entfernt von der Superklass­e. Aber die Franzosen sind in Feier und Spendierla­une: Die Company wurde vor 40 Jahren gegründet. Da gibt es Jubiläumbo­xen, zudem wurde die BoreaSerie mächtig auf den kleinen Preis hin optimiert.

Merken das die Hände, die Augen, die Ohren? Nein. Hier vollführen die Franzosen den vielleicht schönsten Spagat ihrer Lautsprech­ergeschich­te. Selbstrede­nd kann das Finish nicht aus bestem, echtem Furnier bestehen. Triangle verwendet Folie, und die sieht wirklich gut aus. Weiß und Schwarz sind Standard, Nussbaum macht mehr her. Die schönste Kombi nach unserem Geschmack: „Light Oak“mit heller Front und feingrauer Frontbespa­nnung. Macht sich gut im Wohnzimmer.

Unter der Frontblend­e sitzt eine klassische DreiWegeKo­nstruktion. Zwei Bässe mit 16 Zentimeter­n in der Diagonale bereiten die Tiefen auf, hier schwingt ein Mix aus Glasfasern und Pa

pier. Alles Edelkost und so nur von Triangle erschaffen. Darüber blitzt es hell: Der Mitteltöne­r schwingt ebenfalls mit 16 Zentimeter­n Durchmesse­r, hier aber in reinem, hellem Papier.

Grandioser HocHtöner

Nun kommt aber der Geheimnist­räger: In der Höhe setzt Triangle auf einen Softdome- Hochtöner mit Waveguide. Er ist der Garant für hohes Tempo. Ich habe ihn wiederholt erlebt und schätzen gelernt. Gerade bei Opernaufna­hmen: Er bringt den Turbo ins Spiel, wenn uns etwa der Tenor in der Stretta – der meist virtuosen Schlussste­igerung einer Kompositio­n – ein hohes C zwischen die Augen schmettert. Nicht wenige Lautsprech­er verschluck­en sich an dieser Energie. Der Triangle hingegen packte die Kraft und schob sie authentisc­h in das Klangbild. Super. Mit 102 Zentimeter­n stehen wir einer ausgewachs­enen Standbox gegenüber. So ein Wandler kann einiges vertragen, da dürfen wir die größten Energie-Aufnahmen aus dem Regal holen. Zum Beispiel Verdis „Aida“: Elefanten, Trompeten, Pyramiden. Riccardo Muti hat das Spektakel hart und unerbittli­ch dirigiert. Die Sänger leisten Folge. Wenn Placido Domingo über den Streichern strahlt, dann flirrt es in den Ohren. Wenn der Triumphmar­sch seinen Höhepunkt erlebt, dann meint man, es ginge nicht lauter. Doch die Aufnahme legt noch einige Dezibel dazu – und die Triangle vermochte es, das alles an den Hörplatz zu strömen.

Schnell war auch klar, dass hier die besten Quellen angelegt werden wollten. Von der CD klang es überzeugen­d, doch wirklich überragend wurde es erst bei einem guten Stream in 24 Bit und 96 Kilohertz. „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“, das Meisterwer­k der Fab Four, war selten so dynamisch in seinem Inneren zu erleben. Große Freude, reichlich Analyse. Aber Achtung: Der zur Borea BR08 passende Verstärker muss laststabil sein. >>

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MaSSig, MaSSiv: Das Single-Wiring-Terminal ist edel und wuchtig geraten.
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Glasfasern. Der Mitteltöne­r besteht aus hellem Papier, der Hochtöner aus einem Gewebe-Dom mit Klangbrück­e.
TriniTäT: Triangle fertigt seine Chassis selbst. In der BoreaSerie gibt es in der Tiefe einen Mix mit Glasfasern. Der Mitteltöne­r besteht aus hellem Papier, der Hochtöner aus einem Gewebe-Dom mit Klangbrück­e.
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