Teac TN-5BB
Der TN-5BB ist das neue Flaggschiff der riemengetriebenen Plattenspieler von Teac. Die Japaner spendieren ihm einige Leckereien, die audiphile Vinyl-Liebhaber in Verzückung versetzen.
Rein äußerlich ähnelt der Teac TN5BB seinem Geschwister TN- 3B. Ein gutes Zeichen, denn dieser Außenläufer wusste im Test in AUDIO 2/20 zu überzeugen. Doch von der Optik abgesehen, hat Teac den TN- 5BB in so gut wie allen Bereichen verbessert.
Das beginnt mit dem Chassis, das der Hersteller als „Hybrid- Chassis“bezeichnet. Die Kombination aus verschiedenen Materialien soll optimale Resonanz- und Schwingungsdämpfung ergeben. Künstlicher Marmor, 12 Millimeter stark, wird mit einer darunterliegenden MDF- Platte kombiniert. Dazwischen befindet sich eine Schicht aus Washi- Papier, einem traditionellen japanischen Papier. All das führt zu einem Chassis, das satte 36 mm dick ist und 8,8 Kilogramm wiegt.
Antriebsmotor und Lagerbuchse sind mit der MDF- Platte verbunden, der Tonarm hingegen ist auf der Marmorplatte montiert. Auch dadurch sollen Vibrationen bestmöglich minimiert werden. Das gesamte Chassis ruht auf gedämpften Aluminiumfüßen, die allerdings nicht höhenverstellbar sind. Man stellt den Teac daher am besten auf eine waagerechte ausgemessene Unterlage.
Der Plattenteller besteht aus Acrylglas mit einer Dicke von 2 Zentimetern, was weitere 1,7 kg zum Gesamtgewicht beiträgt. Eine Filz- oder Gummimatte fehlt hier jedoch, und diese sollte man dem Teac auf jeden Fall gönnen, auch wenn die Optik darunter ein wenig leidet. Eine solche Matte dämpft zusätzlich Eigenresonanzen des Plattentellers.
Wie beim TN- 3B arbeitet der Riemenanantrieb als Außenläufer, allerdings hat Teac nun eine Servosteuerung hinzugefügt. Ein optischer Sensor auf der Unterseite des Plattentellers überwacht dessen Geschwindigkeit und greift bei Abweichungen prompt ein. Per elektronischer Schaltung über einen Drehschalter wählt man zwischen 33, 45 und sogar 78 Umdrehungen pro Minute.
Der s-förmige Tonarm von SAEC war bereits beim TN- 3B zu bewundern. Das Tonarmrohr besteht aus Aluminium. Schneidlager sollen für wenig Reibung sorgen; sie sind auch für das spürbare Lagerspiel verantwortlich, das aber normal und harmlos ist. Prima: Die TonarmBasis ist höhenverstellbar, sodass sich der vertikale Abtastwinkel an andere
Tonabnehmer anpassen lässt. Die Japaner liefern ein Ortofon 2M Red mit, das ab Werk auf einer Aluminium- Headshell vormontiert ist.
Als weitere Besonderheit verfügt der der Teac TN- 5BB über einen elektronisch gesteuerten Tonarmlift. Per Knopfdruck senkt man den Arm sanft ab; ist das Ende der Platte erreicht, hebt der Lift die Nadel vom Vinyl. Der Motor schaltet sich von selbst aus.
Zusätzlich zum Cinch- Ausgang findet sich ein Paar XLR- Buchsen zum symmetrischen Anschluss. Das ist allerdings nur bei MC-Systemen, die von Natur aus ein echtes symmetrisches Signal liefern, wirklich sinnvoll. Es zeigt aber, dass Teac den TN- 5BB als Universalgenie mit jeder Menge Aufrüstpotenzial sieht.
DRUCKVOLLER, KLARER KLANG
Wir hörten den TN- 5BB zunächst mit dem mitgelieferten Tonabnehmer. Gitarrenklänge von Altmeister Al Di Meola brandeten an unsere Ohren. Impulskraft, Geschwindigkeit und Timing überraschten: Das war meisterlich, kristallkar und in jeder Situation druckvoll. Bei Shakataks „Down On The Streets“zeigte der Teac, dass er auch richtig Schmackes hatte. Der Sound wurde mit einem Ortofon 2M Bronze noch ein bisschen eindrucksvoller. Letztlich montierten wir das MC-System Dynavector 10X5 Neo MK II und hörten via XLR- Anschluss eine Live- Aufnahme von Sara K. (Stockfisch). Die Kombi reproduzierte die samtige Stimme der Künstlerin und die LiveAtmosphäre tadellos. Genial!