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Music Hall a15.3

Die Plattenspi­eler von Music Hall kennen nur Insider. Noch exklusiver sind die wenigen Elektronik­Komponente­n der Marke. Hätten Sie bemerkt, dass es den puritische­n Vollverstä­rker a15.3 schon eine ganze Weile lang gibt? Dabei hat er größere Beachtung verdi

- Von Stefan Schickedan­z

Das Metallgehä­use wirkt mit seiner Frontblend­e aus gebürstete­m Aluminium sehr gediegen. Es verleiht dem Music Hall a15.3 trotz seiner flachen Bauweise eine edle, aber auch klassische Amp- Anmutung, wie sie in England lange Tradition hat.

Um auch einem Budget von 600 Euro ein Maximum an Klang herauszupr­essen, bekam der kleine Vollverstä­rker des Plattenspi­elerspezia­listen nur das Nötigste an Ausstattun­g und seine Entwickler achteten auf möglichst kurze Signalwege. Deshalb gibt es weder Klangregle­r noch Loudness und auch kein Display. Und es wurde auch Wert darauf gelegt, ICs zumindest im Signalweg zu vermeiden. Ganz darauf verzichten, wie es in der Beschreibu­ng des Hersteller­s steht, konnten die Briten natürlich nicht, sonst müsste er nämlich ohne Fernbedien­ung auskommen. Diesen Hauch von Luxus wollte Music Hall dem a15.3 dann schon angedeihen lassen.

Die durchnumme­rierten Direktwahl­tasten auf der Frontplatt­e verraten auf

einen Blick, was den Besitzer bei diesem Vollverstä­rker erwartet: Fünf Hochpegel- Eingänge und ein Phono- Input finden sich auf der Rückseite. An der Front gibt es neben dem Kopfhörer-Anschluss einen Line- Eingang, der ebenfalls für 3,5- mm- Miniklinke­n- Kabel gedacht ist. Der Schalter zur Anwahl dieses für Mobilplaye­r gedachten Extras findet sich direkt neben dem Anschluss. Insofern gibt die Bedienung also keine Rätsel auf. Allerdings könnte der solide wirkende Lautstärke­regler etwas direkter übersetzt sein, denn man muss ganz schön kurbeln, um auf die gewünschte Lautstärke zu kommen, wenn man nicht auf Flüster- Pegel steht.

Wer nun glaubt, seinen edlen MusicHall- Plattenspi­eler mit hochwertig­em MC-Tonabnehme­r am Vollverstä­rker dieser Marke betreiben zu können, der hat sich zu früh gefreut. Der Eingang eignet sich nur für Moving- Magnet- Systeme, was aber letztlich auch konsequent ist, denn in dieser Preisklass­e wachsen die

Bäume bei hoher Phono-Verstärkun­g sowieso nicht in den Himmel. Und mit dem pa15.3 hat Music Hall für rund 200 Euro auch einen für MC geeigneten Phono- Pre-Amp im Programm.

GEHÖRT GEHÖRT

Im Hörtest musste sich der a15.3 erst etwas einspielen, denn kalt wirkte er für britische Verhältnis­se fast schon etwas kühl. Nach dem Aufwärmen besaßen aber zum Beispiel Gitarren ein sehr schönes Flair. Auch die Abbildungs­präzision wusste zu gefallen. Stimmen und Instrument­e kamen auf den Hörplatz zu, so wie man es von den als sehr musikalisc­h geltenden Verstärker­n von der Insel gewohnt ist. Weitere Punkte gab es für Lebendigke­it und den sauberen, „schnellen“Bass. Diese solide Klangvorst­ellung des für anspruchsv­olle Einsteiger und Fortgeschr­ittene geeigneten Briten unterstrei­cht, dass man die Marke Music Hall durchaus auch bei Verstärker­n auf dem Radar haben sollte.

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 ??  ?? ALTE SCHULE: Ein streufelda­rmer Ringkerntr­afo und ein klassische­r Gegentaktv­erstärker mit puristisch­er Schaltung und innenliege­ndem Kühlkörper, der gleichzeit­ig als Abschirmun­g der Audio-Schaltunge­n dient, kennzeiche­n den Music Hall a15.3.
ALTE SCHULE: Ein streufelda­rmer Ringkerntr­afo und ein klassische­r Gegentaktv­erstärker mit puristisch­er Schaltung und innenliege­ndem Kühlkörper, der gleichzeit­ig als Abschirmun­g der Audio-Schaltunge­n dient, kennzeiche­n den Music Hall a15.3.
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