Music Hall a15.3
Die Plattenspieler von Music Hall kennen nur Insider. Noch exklusiver sind die wenigen ElektronikKomponenten der Marke. Hätten Sie bemerkt, dass es den puritischen Vollverstärker a15.3 schon eine ganze Weile lang gibt? Dabei hat er größere Beachtung verdi
Das Metallgehäuse wirkt mit seiner Frontblende aus gebürstetem Aluminium sehr gediegen. Es verleiht dem Music Hall a15.3 trotz seiner flachen Bauweise eine edle, aber auch klassische Amp- Anmutung, wie sie in England lange Tradition hat.
Um auch einem Budget von 600 Euro ein Maximum an Klang herauszupressen, bekam der kleine Vollverstärker des Plattenspielerspezialisten nur das Nötigste an Ausstattung und seine Entwickler achteten auf möglichst kurze Signalwege. Deshalb gibt es weder Klangregler noch Loudness und auch kein Display. Und es wurde auch Wert darauf gelegt, ICs zumindest im Signalweg zu vermeiden. Ganz darauf verzichten, wie es in der Beschreibung des Herstellers steht, konnten die Briten natürlich nicht, sonst müsste er nämlich ohne Fernbedienung auskommen. Diesen Hauch von Luxus wollte Music Hall dem a15.3 dann schon angedeihen lassen.
Die durchnummerierten Direktwahltasten auf der Frontplatte verraten auf
einen Blick, was den Besitzer bei diesem Vollverstärker erwartet: Fünf Hochpegel- Eingänge und ein Phono- Input finden sich auf der Rückseite. An der Front gibt es neben dem Kopfhörer-Anschluss einen Line- Eingang, der ebenfalls für 3,5- mm- Miniklinken- Kabel gedacht ist. Der Schalter zur Anwahl dieses für Mobilplayer gedachten Extras findet sich direkt neben dem Anschluss. Insofern gibt die Bedienung also keine Rätsel auf. Allerdings könnte der solide wirkende Lautstärkeregler etwas direkter übersetzt sein, denn man muss ganz schön kurbeln, um auf die gewünschte Lautstärke zu kommen, wenn man nicht auf Flüster- Pegel steht.
Wer nun glaubt, seinen edlen MusicHall- Plattenspieler mit hochwertigem MC-Tonabnehmer am Vollverstärker dieser Marke betreiben zu können, der hat sich zu früh gefreut. Der Eingang eignet sich nur für Moving- Magnet- Systeme, was aber letztlich auch konsequent ist, denn in dieser Preisklasse wachsen die
Bäume bei hoher Phono-Verstärkung sowieso nicht in den Himmel. Und mit dem pa15.3 hat Music Hall für rund 200 Euro auch einen für MC geeigneten Phono- Pre-Amp im Programm.
GEHÖRT GEHÖRT
Im Hörtest musste sich der a15.3 erst etwas einspielen, denn kalt wirkte er für britische Verhältnisse fast schon etwas kühl. Nach dem Aufwärmen besaßen aber zum Beispiel Gitarren ein sehr schönes Flair. Auch die Abbildungspräzision wusste zu gefallen. Stimmen und Instrumente kamen auf den Hörplatz zu, so wie man es von den als sehr musikalisch geltenden Verstärkern von der Insel gewohnt ist. Weitere Punkte gab es für Lebendigkeit und den sauberen, „schnellen“Bass. Diese solide Klangvorstellung des für anspruchsvolle Einsteiger und Fortgeschrittene geeigneten Briten unterstreicht, dass man die Marke Music Hall durchaus auch bei Verstärkern auf dem Radar haben sollte.