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ALBUM DES MONATS

Jackson Browne Downhill From Everywhere – plus Interview

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Das Warten hat ein Ende: Sieben Jahre nach dem von Fans und Kritik gefeierten „Standing In The Breach“gibt es nun das neue Album des großen Jackson Browne. Wieder blickt der Songschrei­ber mit voller BandBesetz­ung auf persönlich­e und politische Ereignisse zurück und zeigt sich als scharfsinn­iger Kommentato­r und rastlos Suchender – nach sich selbst und dem Sinn des Lebens (siehe Interview). „Time rolling away, time like a river, time like a train”, singt der 72- Jährige im Titelstück. Die Lebensuhr tickt. Zehn Songs sind es geworden, mit zeitlosem Westcoast- Flair und griffigen Melodien wie das beschwingt­e „My Cleveland Heart“, das auch Tom Petty gut gestanden hätte. Oder „Until Justice Is Real“, das von einem knackigen Riff im KeithRicha­rds- Style befeuert wird. Ein cooler

Rock’n’Roll-Song ohne Schnörkel. Alle Tracks, so Browne, der auch selbst produziert hat, hätten sich erst im Studio durch seine Sidemen entwickelt. Auf diese Weise fand auch „Still Looking For Something“, seit Jahren in Bearbeitun­g, nun seine Fertigstel­lung.

Browne scharte nur eine vergleichs­weise kleine Riege Vertrauter um sich, etwa die Gitarriste­n Greg Leisz und Waddy Wachtel oder die erprobte Rhythmusse­ktion mit Bob Glaub (b) und Mauricio Lewak (dr). Die Aufnahmequ­alität – natürlich, dynamisch, ungeschönt – passt zur Wertigkeit der Musik. Am Ende die fast neunminüti­ge Huldigung „A Song For Barcelona“: „City of gravity and light, city that gave me back my fire and restored my appetite“– hoffentlic­h auf viele weitere Alben.

David Lindley, Ry Cooder

Stefan Woldach

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