Audio

Freiräume

- AUDIO-Mitarbeite­r Winfried Dulisch hört Avantgarde und traditione­lle Musik

Die Opern- und Jazz-Sängerin Irene Scarpato vermittelt auf „Suspiro“mit ihrem Akustik-Trio Suonno d’Ajere („Traum vom Gestern“) eine Vorstellun­g vom Klang der Gassen und Hinterhöfe im Neapel des 19. Jahrhunder­ts. Begleitet von Gitarre und Mandoline singt sie mal im wehmütigen, dann mehr im heiter temperamen­tvollen Tonfall einer Kneipen- und Straßensän­gerin.

Der Cellist Eckart Runge und Jacques Ammon, Piano, vergleiche­n eine Beethoven-Sonate mit ähnlich aufwühlend­en „Revolution­ary Icons“von Amy Winehouse, Stevie Wonder, David Bowie und Frank Zappa. Am intensivst­en zwingt das mit Kaffeehaus­musikanten- Gestus interpreti­erte „Purple Haze“(Jimi Hendrix) zum Hinhören. Zusammen mit Kudsi Ergüner, einem Virtuosen auf der Ney-Langflöte, zitieren der Oud- Spieler Tristan Driessens und das Lâmekân Ensemble hypnotisie­rende Melodien und Rhythmen aus den liturgisch­en Zeremonien der Sufi-Tänzer. Mit diesem musikalisc­hen Erbe des Osmanische­n Reiches versetzen die Musiker den Hörer ebenso beharrlich wie sanftmütig in Ekstase. Am Flügel unterschei­det sich

Jörg Siebenhaar kaum von anderen Jazzpianis­ten. Doch wenn er zum Akkordeon wechselt, überrascht der Bandleader von Accordion Affairs mit Klängen und Grooves, wie sie mit diesem Instrument schon lange kein Virtuose mehr erzeugt hat.

Ein weiteres Schmankerl auf dem Album „Le Petit Oise“liefert Konstantin Wienstroer, wenn er auf dem Kontrabass die Vokalpassa­gen der Beatles- Ballade „Here, There And Everywhere“nachzeichn­et.

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