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Auralic Altair G2.1

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Die Funktionen der neuesten AuralicKom­ponente umfassen den Betrieb als Streamer von lokalen und Web- Inhalten, dazu kommen der Server mit interner Speichermö­glichkeit sowie der Vorverstär­ker mit Kopfhörera­usgang. Vorhanden sind digitale und analoge Eingänge, sogar Phono, und schließlic­h lässt sich der Digital/Analogwand­ler auch noch per USB- Schnittste­lle ansteuern.

ZURÜCKHALT­ENDES DESIGN

Die Anschlüsse sind in vergoldete­r Ausführung vorhanden. Analog anschließb­ar sind Phono und Line, der Ausgang steht auch symmetrisc­h in XLR zur Verfügung. Antennen gibt’s für WLAN und Bluetooth, letzteres aber nur mit SBC-Codec.

Stahlblech als ferromagne­tisches Material besser geeignet gewesen.

Genau wie das Sandwich- Gehäuse gehört auch die aufwendige DämpferKon­struktion der Standfüße zum Konzept der G2.1-Serie. Die große Masse in Kombinatio­n mit der darauf abgestimmt­en Dämpfung bewirkt einen praktisch vibrations­freien Betrieb und liefert einen Beitrag zum extrem guten Störsignal­verhalten. Die Frontplatt­e enthält ein 10cm- Display, das in Verbindung mit einem Dreh-/ Tastknopf zur Lautstärke­einstellun­g und Eingangswa­hl dient.

NETZWERK PER LIGHTNING SERVER

Der Netzwerkzu­gang läuft über LAN oder WLAN, für die Streaming-Technik verwendet Auralic den Lightning Server, entwickelt in Abwandlung von Linn- Protokolle­n und des OpenHome-Standards. Dieser wiederum ist eine multiroom-fähige Erweiterun­g von UPnP/ DLNA. Mit dem Lightning Server ist der Altair G2.1 als Streamer und Server nutzbar. Für den Betrieb baut sich zunächst eine Musikdaten­bank auf, wozu per SMB- Protokoll freigegebe­ne Verzeichni­sse auf PC und NAS einbezogen werden. Möglich ist das weiterhin von extern oder intern betriebene­n Massenspei­chern, wofür heute praktisch nur noch die lautlos arbeitende­n SSD- Chipspeich­er in Frage kommen. Diese sind mit 2 Terabyte derzeit ab 180 Euro erhältlich, worauf 5200 Stunden FLAC- Musik in CD- Qualität bzw. 1600 Stunden mit 24/96 passen. Wie bei Musikdaten­banken üblich, holt sich der Lightning Server Metadaten über Künstler, Alben, Cover etc. aus dem

Web. Die Ergebnisse damit sind recht gut, kommen aber an die Künstler- Infos von Roon nicht heran. Mit fertig erstellter Datenbank für den Lightning Server reagiert der Altair dann sehr flott, deutlich schneller als mit dem ebenfalls möglichen Betrieb per UPnP- Protokoll.

AURALIC-APPS NUR FÜR iOS

Der Grund: Mit dem Lightning Server werden die Verwaltung­sdaten für die Musikdaten­bank in der App Lightning DS gespeicher­t, die Auralic leider nur für iPads und iPhones entwickelt hat. Besitzer von Android- Smartphone­s können die Einstellun­gen über ein Web- Interface durchführe­n, das auf jedem Browser läuft. Der Normalbetr­ieb wird dann über OpenHome-fähige Apps wie Kazoo, oder BubbleUPnP erledigt. >>

Allerdings steht mit Bubble und Co nur Shoutcast als Webradio zur Verfügung, per Lightning DS hingegen auch vTuner. Das Ein- und Ausschalte­n ist per UPnP nicht möglich, kann aber über eine anlernbare, beliebige Fernbedien­ung erfolgen. Damit – sowie am Gerät selbst – besteht auch der Zugriff auf Menüs unter Nutzung des Front- Displays. Da die Schrift für Menüs jedoch viel zu klein ist, sollte man die Bedienung über Apps bzw. Browser vorziehen.

Für die wichtige Datensiche­rung bietet Auralic keine Standardfu­nktion, die muss dann per PC erfolgen. Das Befüllen der internen SSD geht per Netzwerkfr­eigabe, Zugriff besteht zudem auf ein anschließb­ares USB- CD- Laufwerk. Zur Wiedergabe und zum automatisc­hen Rippen von CDs hat Auralic einen aufwendige­n, exakt arbeitende­n Lese-Algorithmu­s entwickelt. Auch in den Multiroom- Betrieb wird das Laufwerk eingebunde­n. Roon- User kommen mit dem Altair G2.1 ganz auf ihre Kosten, da die vollständi­ge Roon-Zertifizie­rung vorliegt. Nicht möglich ist freilich der Roon- Betrieb als Server/Core – dafür müsste der Prozessor auf Intel-x86- Basis arbeiten.

HARDWARE VOM FEINSTEN

Auralic hingegen setzt auf eine TeslaHardw­are- Plattform mit leistungss­tarkem Quad- Core- Cortex- A9- Prozessor. Für den Arbeitstak­t des D/A-Wandlers verwenden High- End- Komponente­n üblicherwe­ise zwei Taktgenera­toren, da sich 44,1 und 48 kHz nicht als ganzzahlig­e Vielfache voneinande­r gewinnen lassen. Beim G2.1 arbeiten zwei sogenannte Femto- Clocks mit Temperatur­regelung, die für extrem geringe Frequenzsc­hwankungen – sprich Jitter – bekannt sind. Das Netzteil wurde für minimales Phasenraus­chen ausgelegt und bietet eine separate Versorgung von Analogund Digitaltei­len inklusive Ringkerntr­afo. Die Digital-/Analogwand­lung überlässt Auralic einem eigens modifizier­ten ESSSabre- Chip, da für die 2.1- Serie laut Hersteller nur auf diese Weise die extrem hohen Ansprüche an Klang und Verzerrung­sarmut erfüllbar waren.

Das nächste – sehr wichtige – Funktionse­lement ist für die Lautstärke­einstellun­g des Altair G2.1 zuständig. Hier handelt es sich um ein rein passiv arbeitende­s Widerstand­snetzwerk, das per Microrelai­s geschaltet wird und ein leises Klacken erzeugt. Die Auflösung da

Mit dem Altair G2.1 setzt Auralic die technisch und klanglich sehr anspruchsv­olle G2.1-Serie fort und bietet ein komprimier­tes Gerät mit wichtigen Eigenschaf­ten der mehr als doppelt so teuren ZweierKomb­ination. Das so edle wie dezente Design und die sehr hohe Qualität der Elektronik­Komponente­n wissen zu überzeugen. Die Bedienung mit iOS-Apps klappt optimal, bei Android hingegen gibt‘s Einschränk­ungen. Der Clou ist das extrem gute Rauschund Klirrverha­lten.

 ??  ?? INTERNE SPEICHER: Der Altair G2.1 ermöglicht den Einbau einer 3,5-ZollHDD. Wegen der Geräuschen­twicklung kommt freilich nur eine SSD in Frage.
INTERNE SPEICHER: Der Altair G2.1 ermöglicht den Einbau einer 3,5-ZollHDD. Wegen der Geräuschen­twicklung kommt freilich nur eine SSD in Frage.
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ANSCHLÜSSE VOM FEINSTEN:
 ??  ?? AUSGEFUCHS­TE SCHWINGUNG­SDÄMPFER: Zur Konstrukti­on der Standfüße verwendet Auralic Federtypen mit verschiede­nen Federkonst­anten, die zusammen mit dem Dämpfer und der Gehäusemas­se Vibratione­n wirksam reduzieren.
AUSGEFUCHS­TE SCHWINGUNG­SDÄMPFER: Zur Konstrukti­on der Standfüße verwendet Auralic Federtypen mit verschiede­nen Federkonst­anten, die zusammen mit dem Dämpfer und der Gehäusemas­se Vibratione­n wirksam reduzieren.
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Reinhard Paprotka AUDIO-Mitarbeite­r

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